Biathlon-Coach Ahrens zu Doping: Startplätze streichen

München (dpa) – Im Doping-Skandal um Russlands Biathleten schlägt Kanadas Trainer Matthias Ahrens das Streichen von Startplätzen als Strafe vor.

«Sagen wir mal: ein Dopingfall, ein Startplatz weniger; fünf Dopingfälle, fünf Startplätze weniger», sagte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn man das auf Weltcups bezieht, auf Weltmeisterschaften oder Olympia, dann glaube ich, dass es eine dementsprechende Resonanz gibt. Geldstrafen ziehen nicht, aber Startplätze werden ziehen.»

Der in Kochel am See geborene Ahrens forderte den Weltverband IBU vor der am Samstag in Antholz geplanten Außerordentlichen Vorstandssitzung auf: «Es wird immer noch rumgedruckst, um wie viel aktive Athleten handelt es sich momentan. Wir wollen Namen hören und weitere Schritte sehen.»

Nachdem im McLaren-Report 31 russische Biathleten genannt wurden, begegnet Ahrens den Russen nicht mehr so unvoreingenommen wie früher. «Jetzt ist das Misstrauen da. Das ist für mich das eigentlich Traurige an der Sache. Ich habe eigentlich sehr gute Beziehungen zu den russischen Trainern und auch zu den russischen Athleten. Man grüßt sich, man gratuliert sich – aber gerade beim Gratulieren, da ist immer der Gedanke: Sind die sauber? Es hängt eine schwarze Wolke über dem Biathlon-Sport

Zuletzt hatten auch die Biathleten in einem Brief an den Weltverband ein hartes Durchgreifen gefordert. Die IBU hat bislang zwei russische Skijäger vorläufig gesperrt. Die Russen selbst hatten unter anderem den Weltcup in Tjumen zurückgegeben. In Antholz will der IBU-Vorstand weitere Entscheidungen treffen und diese dann auf einer Pressekonferenz erläutern. Dazu sind auch die Athleten und Teams eingeladen.

(dpa)