Bierhoff weist Kritik zurück: Klare Neuer-Statements von Löw

München – DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die Kritik der Bayern-Führung um Uli Hoeneß am Umgang mit Torwart Manuel Neuer durch die Führung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurückgewiesen.

«Die Vorwürfe überraschen mich, und ich habe dafür auch kein Verständnis», teilte Bierhoff auf Nachfrage mit. Der 51-Jährige sieht auch keine Veranlassung, dass Joachim Löw im aktuellen Torhüterdisput die Rangfolge zwischen dem 33 Jahre alten Kapitän Neuer und Marc-André ter Stegen (27) vom FC Barcelona neu darlegen müsse.

«Der Bundestrainer hat schon Ende letzten Jahres gesagt, dass er bis zur EM auf Manu baut, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Ich weiß nicht, ob man das ständig wiederholen muss, zumal Manus gerade zuletzt gezeigte Leistungen doch absolut für ihn sprechen», erklärte Bierhoff. «Und gleichzeitig sehen die Trainer auch die herausragenden Leistungen von Marc-André ter Stegen, der seine Einsätze bekommen wird.»

Ein Konfliktpotenzial für die Nationalelf befürchtet Bierhoff nicht: «Nein, beide sind menschlich wie fußballerisch absolute Bereicherungen unseres Teams.»

Den Vorwurf fehlender Unterstützung für Neuer aus München wies der DFB-Direktor zurück: «Man muss sich da schon die Fakten anschauen. Auf höchstem Level geht es in erster Linie um Leistung, da reicht Dankbarkeit allein als ausschlaggebendes Kriterium für eine Berufung in die Nationalmannschaft sicher nicht aus. Aber gerade Jogi Löw bringt den Spielern immer wieder höchste Wertschätzung entgegen, dafür wurde er ja auch schon kritisiert. Da hieß es dann, er halte zu lange an verdienten Spielern fest.»

Speziell bei Neuer «sollte nicht vergessen, dass Jogi vor der WM in Russland bis zur letzten Sekunde auf Manu gewartet hat, der zuvor monatelang ausgefallen war. Er war entgegen einiger kritischer Stimmen die Nummer eins in Russland, ist nach dem eingeleiteten Umbruch unser Kapitän, hat in den zwölf Länderspielen seit der WM zehnmal komplett durchgespielt. Das sind doch eindeutige und ganz entscheidende Statements der Trainer.»


(dpa)

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