Covic bei Hertha als Psychologe gefordert: «Druck wegnehmen»

Berlin – Nach dem schwachen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen ist Ante Covic beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC auch besonders als Psychologe und Motivator gefragt.

«Man muss versuchen, den Druck wegzunehmen. Sport funktioniert am besten auch mit einer gewissen Lockerheit, ohne dabei aber zu vergessen, worum es hier geht», sagte der Trainer des Tabellenletzten aus Berlin am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Aufsteiger SC Paderborn geht es für den Hauptstadtclub um den ersten Saisonsieg in der Liga. «Wir brauchen jetzt Zählbares, um gemeinsam den nächsten Schritt machen zu können», sagte der 44 Jahre alte Deutsch-Kroate Covic. Punkte würden helfen, «wesentlich mehr Selbstsicherheit» zu bekommen. Dieses Vorhaben soll gegen den ebenfalls noch sieglosen Vorletzten aus Ostwestfalen unbedingt umgesetzt werden.

Covic stehe bei Hertha in seiner ersten Saison als Verantwortlicher zwar durchaus bereits unter Druck, Manager Michael Preetz stärkte dem Ex-Profi aber erneut demonstrativ den Rücken. «Wir bleiben ruhig und konzentriert. Manche Sachen brauchen Zeit, dabei würden positive Erlebnisse jetzt aber helfen», sagte Preetz.

Bis auf den an der Wade verletzten Peter Pekarik stehen bei Hertha alle Profis zur Verfügung. Covic ließ offen, ob er sein System verändern wird und eventuell mit zwei Stürmern beginnen möchte. «Im Moment ist es so, dass unsere Priorität bleibt, offensiv zu spielen, aber wir dürfen unsere Stabilität nicht vergessen», sagte er.

Aufsteiger Paderborn will definitiv auch im Kellerduell an seiner riskanten offensiven Spielweise festhalten. «Es gibt kein Umdenken. Solange ich in der Verantwortung bin, werden wir nach vorne spielen. Und zwar nicht, weil ich trotzig bin, sondern weil ich davon überzeugt bin», sagte Trainer Steffen Baumgart.

Der Spielstil des SCP ist deshalb in die Diskussion geraten, weil Baumgarts Team seit dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nur einen Punkt geholt hat und zuletzt gegen den FC Schalke 04 mit 1:5 verlor. Der Tabellen-17. Paderborn und der Tabellen-18. aus Berlin sind die beiden einzigen Clubs, die in dieser Bundesliga-Saison noch sieglos sind. Baumgart glaubt aber weiter an die Erstliga-Tauglichkeit seiner Mannschaft. «Wir müssen es schaffen, die Fehler in beiden Richtungen abzustellen. Dann können wir jedem Gegner wehtun», sagte der in Berlin lebende Coach.


(dpa)

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