Dänischer Premierminister bekennt sich weiterhin zum E-Sport

Kopenhagen – Der dänische Premierminister Lars Løkke Rasmussen (54) hat in Kopenhagen die Trainingsstätte von Astralis besucht.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte Rasmussen in der Kopenhagener Royal Arena das Counter-Strike-Turnier BLAST Series Pro Copenhagen 2019 mit einer Rede eröffnet.

Vor Ort ließ es sich Rasmussen nicht nehmen, mit Astralis, eine Partie Counter-Strike: Global offensive zu spielen. Die Dänen sind schließlich weiterhin das erfolgreichste Team in dem beliebten E-Sport-Titel.

«Viele meiner Kollegen sehen E-Sport bisher nicht als Sport. Wir sind aber auf einem guten Wegen ihnen zu zeigen, dass sie falsch liegen», erklärt der dänische Premierminister gegenüber dem Gastgeber RFRSH Entertainment. Das dänische Unternehmen operiert sowohl das Counter-Strike-Team Astralis als auch das League-of-Legends-Team Origen. Dabei fördert RFRSH Entertainment wie Athleten im traditionellen Leistungssport und achtet auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Training am PC und anderen Aktivitäten.

«Die Spieler bei Astralis sind Vorbilder für viele Jugendliche in Dänemark», fährt Rasmussen fort. Als solches würde sie auch den Eltern von Heranwachsenden zeigen, dass das «Zocken» Zuhause vor dem PC nicht immer nur ein einfacher Zeitvertreib ist, sondern Perspektive haben kann.

Letzte Woche hatte das dänische Kulturministerium eine «nationale Strategie für E-Sport» veröffentlicht. Darin geht es vordergründig um die Schaffung belastbarer Strukturen auf nationaler Ebene um eine nachhaltige Nachwuchsförderung zu ermöglichen, die Integrität des Sports zu wahren und E-Sport als Wirtschaftsfaktor in Dänemark zu etablieren.

In Deutschland ist eine derartige Entwicklung momentan nicht absehbar. Zuletzt äußerte sich Stephan Mayer (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, beim German Esports Summit 2019 Anfang April eher zurückhalten. Während sich SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein klares Bekenntnis zum E-Sport wünschte, entgegnete Mayer, es sei für einen Innen- bzw. Sportminister nicht üblich, klare Position zu einem Sport zu beziehen. Hier läge die Verantwortung zunächst bei den Verbänden selbst und Zwecks einer Anerkennung der Gemeinnützigkeit für E-Sport-Vereine beim Bundesfinanzministerium.

Dies sieht man in Dänemark offensichtlich anders und treibt die nationale Entwicklung des E-Sport mit Hochdruck voran. Premierminister Rasmussen, der selbst zuvor das Amt des Innenministers, sowie des Finanzministers innehatte, bekannte sich mit seinem Besuch bei Astralis und RFRSH Entertainment erneut deutlich zum E-Sport.

(dpa)

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