De Maizière: IOC muss mehr im Anti-Doping-Kampf tun

Berlin – Die Bundesregierung fordert vom Internationalen Olympischen Komitee nach den jüngsten Enthüllungen im russischen Doping-Skandal entschiedenes Handeln.

Dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» sagte der für Sport zuständige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU): «Nun sind klare und harte Konsequenzen erforderlich.» Der zweite Teil des McLaren-Berichtes der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zeige, dass das Ausmaß des Betruges in Russland deutlich erschreckender sei als angenommen.

Der kanadische Anwalt Richard McLaren hatte am 9. Dezember den zweiten Teil seiner Ermittlungen im Auftrag der WADA vorgestellt. Demnach gehörten mehr als 1000 russische Sportler zwischen 2011 und 2015 Teil zu einem staatlichen angelegten Dopingsystem.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte sich auch über die Ergebnisse des Berichts empört und als Reaktion harte Strafen für russische Athleten, Trainer und Funktionäre gefordert. Im Raum stehen Forderungen nach einem kompletten Ausschluss Russlands von den nächsten Winterspielen im Februar 2018 im südkoreanischen Pyeongchang.

Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, kritisierte im «Spiegel» den IOC-Präsidenten als bisher viel zu zögerlich gegenüber Russland und hält harte Maßnahmen für erwägenswert. «Ich habe viel Verständnis für die Frage, ob Russland die Fußball-WM (2018) entzogen werden sollte», sagte Freitag.


(dpa)

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