DFB-Ethikchef Schneider will Amt nicht auf Dauer

Berlin – Der kommissarische Vorsitzende der Ethik-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Nikolaus Schneider, will diese Aufgabe nur vorübergehend und nicht langfristig ausüben.

«Ich strebe den Vorsitz der Ethik-Kommission nicht auf Dauer an. Da habe ich keine Ambitionen», sagte der 71 Jahre alte frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands der Deutschen Presse-Agentur. Gewählt wird der Vorsitzende der Ethik-Kommission auf dem Bundestag des DFB am 26./27. September in Frankfurt/Main.

Der Theologe wird am (heutigen) Mittwoch bei einer Telefonkonferenz auch über den Rücktritt von Reinhard Grindel als DFB-Präsident und die Vorwürfe gegen ihn beraten. Grindel hatte seinen Rückzug mit einem Uhr-Geschenk vom ukrainischen Oligarchen Grigori Surkis begründet. Den Wert der Uhr gab der Ex-DFB-Chef mit 6000 Euro an. Kritisiert wurde er auch wegen eines Zusatzeinkommens von über 78.000 Euro für den Aufsichtsratsposten bei einer Tochtergesellschaft.

Schneider hat die Leitung der Kommission nach dem Tod von Klaus Kinkel Anfang März übernommen. Der ehemalige Bundesjustizminister war der erste Vorsitzende des 2016 gegründeten Kontrollgremiums. Kinkel hatte die Strukturen des DFB in seiner Amtszeit als veraltet kritisiert. Eine Meinung, die auch sein kommissarischer Nachfolger vertritt: «Was Herr Kinkel gesagt hat, war Meinung der gesamten Ethikkommission.»


(dpa)

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