DFB-Präsident Keller betont Notwendigkeit von Geisterspielen

Frankfurt/Main – DFB-Präsident Fritz Keller wirbt nach der Kritik aus Fankreisen um Verständnis für die angestrebten Geisterspiele.

Er könne die Bedenken zwar nachvollziehen. Die Konsequenz eines Verzichts darauf «wäre aber, dass einige Fans vielleicht nie wieder ein Spiel ihres Clubs besuchen können, weil es ihn schon bald nicht mehr geben könnte», schrieb der 63-Jährige in einem Gastbeitrag für den «Kicker». «Wir möchten aber keinen Verein verloren geben.»

Zuletzt hatte sich der Zusammenschluss «Fanszenen Deutschland» vehement gegen eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer ausgesprochen. «Wir sind uns dabei sehr bewusst, dass dem Fußball ohne Fans sein Herz fehlt», schrieb Keller. «Aus Gesprächen und Rückmeldungen von Fanorganisationen weiß ich, wie sehr es die Fans schmerzt, ihre Vereine nicht im Stadion unterstützen zu können.»

Am kommenden Donnerstag wollen die 36 Profi-Vereine der Deutschen Fußball Liga das weitere Vorgehen während der Coronavirus-Pandemie besprechen. Bislang ist der Spielbetrieb bis mindestens zum 30. April ausgesetzt. «In dieser Woche werden wichtige Weichen gestellt, wie es in den ersten drei Profiligen in Deutschland weitergeht. Dies wird auch positive Auswirkungen auf den Amateurfußball haben», sagte Keller, der für die unteren Spielklassen bundeseinheitliche Regelungen anstrebt, die «schnell und unbürokratisch helfen».

Auch mit Blick auf den avisierten Bundesliga-Neustart im Mai betonte der frühere Präsident des SC Freiburg erneut: «Wir garantieren, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs, zunächst noch ohne Fans in den Stadien, nicht zulasten des Gesundheitssystems gehen wird.» Der Fußball beanspruche «keine Sonderrolle», schrieb er. «Es werden keine Testkapazitäten für Sportlerinnen und Sportler beansprucht, die an anderer Stelle fehlen würden.»


(dpa)

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