Eintracht mit Schwung nach Vaduz – Keeper Trapp zurück

Frankfurt/Main – Erst unterrichtete Kevin Trapp Bundestrainer Joachim Löw von seiner Rückkehr zur Eintracht, nur 24 Stunden später saß er im feinen Sakko schon wieder in Frankfurt. 

Die von Trapp zur Herzensangelegenheit ausgerufene Rückkehr von Paris Saint-Germain nach Hessen ist perfekt, der 29-Jährige unterschrieb gleich für fünf Jahre bis 2024. «Es ist ein gutes Zeichen für beide Seiten. Wir haben ein langfristiges Ziel», sagte Trapp bei seiner  Vorstellung am Nachmittag, die der Verein ganz kurzfristig einberufen hatte, nachdem es zur Einigung mit dem französischen Meister kam.

Während Trapps Teamkollegen nach Liechtenstein reisten, um am 8. August (20.30 Uhr/Nitro) beim FC Vaduz den nächsten Schritt in der Europa-League-Qualifikation zu meistern, meldete sich Trapp in Frankfurt zurück – und gab gleich ehrgeizige Ziele aus. «Wir haben die Chance, wieder international zu spielen. Das ist sehr, sehr positiv», sagte der gebürtige Saarländer. Trotz der millionenschweren Abgänge von Luka Jovic und Sebastien Haller sieht Trapp die Chance, die außergewöhnliche Vorsaison mit Bundesliga-Rang sieben und dem Europa-League-Halbfinale noch einmal zu steigern.

Der Fünfjahresvertrag ist nicht nur für Trapp, sondern vor allem für die SGE ein starkes Signal: Der WM-Teilnehmer von 2018 wurde von einigen internationalen Eliteclubs umworben, entschied sich aber für das bekannte Umfeld und eine sportlich reizvolle Perspektive am Main. «Es müssen immer viele Dinge passen. Am Ende bin ich froh, dass es jetzt so kam. Es waren sehr, sehr viele Dinge, die offen waren», sagte Trapp. Er habe aber immer das Gefühl gehabt, «dass es klappen kann.»

Sport-Vorstand Fredi Bobic nannte Trapp «eine wichtige Säule» und lobte den Schlussmann vor allem für dessen Ausstrahlung und Wirkung. «Wir sind sehr glücklich, einen Top-Torhüter und deutschen Nationalspieler langfristig an uns binden zu können.» Auch  Bundestrainer Löw, für den Trapp mit Blick auf die EM 2020 ein Kader-Kandidat ist, scheint mit der Entscheidung «sehr, sehr glücklich», wie Trapp am Mittwoch im Pressekeller berichtete.

Trapp verkörperte beim furiosen Ritt ins Europa-League-Halbfinale der Vorsaison besondere Klasse. Über Flora Tallinn, den FC Vaduz sowie der Playoff-Runde gegen Racing Straßburg oder Lokomotive Plowdiw soll nun das nächste Abenteuer, bei dem Trapp im Mittelpunkt stehen dürfte, ermöglicht werden. «Wir hatten ein super Jahr, das hat sicher eine Rolle bei der Entscheidung gespielt», sagte er. Sein Debüt könnte an diesem Sonntag im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim anstehen, für den Europapokal soll er nachgemeldet werden.

Die Euphorie am Main ist schon wieder ausgebrochen. In kürzester Zeit waren die Qualifikations-Heimspiele ausverkauft, auch die Auswärtsreisen sind unter den Fans begehrt. Ein besonderes Match in Vaduz steht an diesem Donnerstag auch für Hütter auf dem Programm.

«Ich kenne das Team aus meiner Zeit in der Schweiz sehr gut, zumal die Stadt nur etwa eine halbe Stunde von meiner Heimat entfernt ist», sagte der Österreicher, der bei den Young Boys Bern tätig war. «Es ist schön, fast in der Heimat zu spielen.» An der sportlichen  Aufgabe, möglichst mit zwei Siegen ungefährdet die Playoffs zu erreichen, ändert das freilich nichts.

Im Personalpuzzle der Eintracht schließen sich mehr und mehr die Lücken. Nach den millionenschweren Abgängen von Jovic (Real Madrid) und Haller (West Ham United) wurden in Djibril Sow, Sebastian Rode, Martin Hinteregger und Erik Durm schon einige Neueinkäufe vorgestellt.

Nur die leergekaufte Angriffsreihe, in der auch noch der Abgang von Vize-Weltmeister Ante Rebic drohen könnte, ist für die Verantwortlichen noch nicht zufriedenstellend besetzt. «Wir werden im Sturm noch etwas machen», kündigten Hütter und Bobic unisono an. Zwischen den Pfosten ist die ideale Lösung jetzt gefunden.


(dpa)

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