FC Augsburg schlägt auch Vizemeister Leipzig

Augsburg – Das Überraschungsteam des FC Augsburg hat in der Fußball-Bundesliga auch RB Leipzig niedergerungen und dem Vizemeister das dritte sieglose Pflichtspiel in Serie eingebrockt.

Die Schwaben setzten sich dank eines Tores von Michael Gregoritsch schon in der 4. Minute mit 1:0 (1:0) durch und festigten damit sensationell ihren Platz in der Spitzengruppe. Die Gastgeber verdienten sich den Sieg gegen den Champions-League-Teilnehmer vor 26 113 Zuschauern durch eine beherzte Defensive und feierten erstmals unter Trainer Manuel Baum drei Siege in Serie. RB blieb trotz individueller Klasse ideenlos und kassierte die zweite Niederlage.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hatte für die Partie in der Englischen Bundesliga-Woche Veränderungen in der Startelf angekündigt und sich für eine extreme Rotation entschieden: Nicht weniger als neun Spieler holte der Österreicher neu in die Anfangsformation – einzig Mittelfeldspieler Kevin Kampl und Nationalstürmer Timo Werner waren zuletzt beim 2:2 gegen Mönchengladbach schon von Beginn an dabei.

Neben den Verteidigern Marvin Compper und Benno Schmitz gab auch Torhüter Yvon Mvogo sein Saisondebüt und musste früh den Ball aus dem Netz holen: Nach einem Konter über Caiuby legte Alfred Finnbogason im Strafraum zurück zum herangesprinteten Gregoritsch, der vollendete. Der ehemalige HSV-Profi war neben Jan Moravek und Caiuby neu in die Startelf gekommen – FCA-Trainer Baum hatte im Vergleich zum 2:1 bei Eintracht Frankfurt sein offensives Mittelfeld komplett ausgetauscht.

Kurz darauf hatte Gregoritsch die Chance zum 2:0, schoss nach einem abermaligen schnellen Angriff und erneuter Vorlage von Finnbogason aber am Tor vorbei (12.). Die Taktik der Schwaben wurde schnell deutlich: Schnelle Konter über die Außenbahnen und lange Flanken auf Finnbogason, der den Ball gegen die neu zusammengestellte Abwehrkette der Sachsen zumeist gekonnt abschirmte, sollten zum Erfolg führen.

Die Leipziger setzten auf ihre technische Überlegenheit und suchten mit kurzen Pässen den Weg vor das Tor von Marwin Hitz. Das Fehlen von Naby Keita, ohne den die Hasenhüttl-Truppe noch kein Spiel gewinnen konnte, machte sich bemerkbar. Der 22-Jährige ist nach seiner Roten Karte aus dem Gladbach-Spiel für drei Partien gesperrt. Gegen dicht gestaffelte Gastgeber war für Leipzig kaum ein Durchkommen, Augsburg stand oft mit acht bis neun Mann diszipliniert am eigenen Strafraum.

Gefährlich wurde es bei RB vor der Pause nur selten: Torjäger Werner scheiterte zunächst aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an Torwart Marwin Hitz (15.). Marcel Sabitzers Weitschuss ging knapp am Tor vorbei (20.).

Nach der Pause stand Augsburg vor einem erneuten Blitzstart und dem 2:0, als der Ball beim schnellen Gegenstoß über Caiuby bei Philipp Max landete, der aus kurzer Distanz aber an Mvogo scheiterte (50.). Danach ähnelte das Bild jenem der ersten 45 Minuten: Die Leipziger, bei denen Emil Forsberg nach einer Stunde für Yussuf Poulsen kam, blieben in ihren Bemühungen immer wieder an einem Augsburger hängen.


(dpa)

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