Florian Wellbrock: Respekt für Proteste gegen Sun Yang

Berlin – Weltmeisterin Sarah Köhler sieht den Schwimm-Weltverband FINA in der Doping-Frage mehr als bisher gefordert.

«Der Weltverband, die FINA, ist da schon langsam in der Bedrängnis, mehr zu tun», sagte die Freistilschwimmerin im «Sportstudio» des ZDF am Samstagabend. Anlass zu der Aussage war eine Frage zum umstrittenen und des Dopings beschuldigten Chinesen Sun Yang, der bei der WM in Gwangju zweimal Gold gewonnen hatte.

Der nach einer mit einem Hammer zerstörten Dopingprobe nicht gesperrte Chinese muss sich in einigen Wochen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verantworten. Dass er bei der WM starten durfte, hatte Kritik von zahlreichen Sportlern und Verantwortlichen hervorgerufen. «Meiner Meinung nach trägt die Haltung der FINA derzeit leider so nicht zu einem glaubwürdigen Kampf gegen Doping und zu einem unumstrittenen sauberen Schwimmsport bei», sagte der deutsche Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen in Südkorea.

Bei den Siegerehrungen drückten Mack Horton aus Australien und der Brite Duncan Scott als zwei Konkurrenten demonstrativ ihren Unmut aus. «Ich persönlich habe vor diesem Protest bei der Siegerehrung Riesenrespekt. Die Sportler können Medaille und Preisgeld verlieren und sind damit ein enormes Risiko eingegangen», sagte Weltmeister Florian Wellbrock im «Sportstudio».

Köhler ist zusammen mit Jacob Heidtmann Athletensprecher der deutschen Schwimmer. «Dass der hier schwimmt, ist eine Frechheit für alle sauberen Athleten, für jeden, der für den sauberen Sport einsteht», hatte Heidtmann in Gwangju gesagt.


(dpa)

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