Französischer Staatsrat billigt Abbruch der Saison

Paris – Keine Wiederaufnahme der französischen Fußball-Saison, aber der beschlossene Abstieg des SC Amiens und des FC Toulouse ist vorerst aufgehoben.

Im Rechtsstreit um das vorzeitige Saisonende hat der französische Staatsrat nach eigenen Angaben in Paris eine Beschwerde des früheren Serienmeister Olympique Lyon zurückgewiesen. Damit bleibt die nach dem vorzeitigen Saison-Aus erstellte Rangliste bestehen.

Gleichzeitig ordnete ein Richter der Institution aber an, dass die Abstiegsfrage bis zum 30. Juni neu geklärt werden solle. Der Liga-Verband LFP müsse nun im Zusammenspiel mit dem nationalen Fußballverband FFF das Format der Ligue 1 in der kommenden Saison überprüfen, hieß es. Damit öffnete der Staatsrat, der die Regierung bei der Vorbereitung von Gesetzen berät und gleichzeitig oberstes Verwaltungsgericht ist, die Tür für eine Saison mit 22 Teams.

In Amiens und Toulouse wurde die Nachricht freudig aufgenommen. «Ich habe den Eindruck, dass die Werte des Fußballs gewonnen haben», sagte Amiens-Präsident Bernard Joannin der Nachrichtenagentur AFP und der FC Toulouse verkündete bereits: «Der TFC bleibt der Ligue 1 in der Saison 2020-21 erhalten.»

Champions-League-Achtelfinalist Olympique Lyon ist damit der große Verlierer dieser Entscheidung. In der nächsten Saison nimmt der Club nicht am Europacup teil. OL-Präsident Jean-Michel Aulas kämpft seit längerem gegen den Liga-Abbruch. Er hatte sich dazu auch an Regierungschef Édouard Philippe gewandt.

Der Liga-Verwaltungsrat hatte Anfang Mai die Spielzeit wegen der Corona-Pandemie abgebrochen und Paris Saint-Germain mit Trainer Thomas Tuchel zum Meister erklärt. Hintergrund der Entscheidung war die Verfügung von Premier Philippe, der eine Wiederaufnahme des seit Mitte März ruhenden Spielbetriebs in dieser Saison für unmöglich erklärt hatte. Daher wurde die Tabelle nach dem 28. Spieltag gewertet.


(dpa)

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