Gespaltene Ultras: «Fanszenen» vehement gegen Geisterspiele

Frankfurt/Main – Die Deutsche Fußball Liga will die Ablehnung von Geisterspielen durch Ultra-Fans in der 1. und 2. Bundesliga nicht kommentieren.

Der Zusammenschluss «Fanszenen Deutschland» hat sich vehement gegen eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer in der aktuellen Situation ausgesprochen. «Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung», steht es in einer Erklärung, die über Fan-Organisationen von einzelnen Clubs verbreitet wurde.

Weiter heißt es: «Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.» Es dürfe keine Lex Bundesliga geben.

Die «Fanszenen Deutschland» sind nicht in der Ad-hoc-Gruppe Fan-Institutionen und Verbände zu Corona vertreten, die am Donnerstag erneut mit Vertretern der DFL und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einer Schalte tagte. Anfang der Woche hatte sich «Pro Fans» mit seinen vielen Ultra-Anhängern nicht mehr gegen Partien ohne Zuschauer ausgesprochen. «Das Verständnis für Geisterspiele hat sich weitgehend durchgesetzt in der Szene. Die Spiele würden – auch vor dem TV – bei weitem nicht so attraktiv sein wie mit einer vollen Hütte. Aber vielen Vereinen steht ja das Wasser bis zum Hals», sagte Sprecher Sig Zelt.


(dpa)

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