Hagen Stamm wird 60 – Traum von weiterer Olympia-Teilnahme

Berlin – Aus seiner großen Party zum 60. Geburtstag wird bei Wasserball-Ikone Hagen Stamm nichts. «Ohne Corona hätte ich bestimmt was gemacht und mit vielen Freunden und Freundinnen ein Bierchen getrunken. So werde ich ausgiebig mit meiner Frau Reni und der Familie frühstücken», sagte Stamm.

Kaum ein Name in Deutschland ist so eng mit dem Wasserball verbunden wie der des Ur-Berliners. Am 12. Juni Freitag begeht der Ex-Nationalspieler und aktuelle Bundestrainer seinen Ehrentag im eher kleineren Rahmen.

Bei den Wasserfreunden Spandau 04, wo ihn die Eltern schon als Zweijährigen anmeldeten und er heute Präsident ist, wurde Stamm in seiner aktiven Karriere von 1972 bis 1992 zum Weltklasse-Center. Seit 1977 warf er in 323 Länderspielen über 750 Tore, wurde 1981 und 1989 Europameister, 1982 WM- und 1984 Olympia-Dritter. Dreimal – 1987, 1989 und 1990 – wurde er zu Deutschlands Wasserballer des Jahres gekürt und blieb doch immer bescheiden. «Jedes Individuum ist wichtig», sagte Stamm: «Aber keins so wichtig, dass es die Mannschaft ersetzt. Es braucht das Team, wenn man etwas schaffen will.»

Ein letzter großer sportlicher Wunsch ist Stamm geblieben. «Ich träume davon, mit den Jungs im Sommer 2021 bei der Eröffnungszeremonie ins Olympiastadion von Tokio einzuziehen», sagte er. Danach wird er sich wohl vom Beckenrand zurückziehen. «Das ist definitiv. Wer denkt, ich kann nicht loslassen, der irrt», sagte Stamm: «Aber auch der, der meint, ich sei ausgebrannt und hätte keine Energie mehr. Ich liebe Wasserball nicht weniger als jetzt, wenn ich keine Posten und Funktionen habe.»


(dpa)

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