Hirscher siegt und siegt und siegt – «Wie eine Maschine»

Alta Badia – Geht es so weiter, dann holt sich Marcel Hirscher den nächsten Rekord. In Saalbach-Hinterglemm kann der beste Skirennfahrer der Gegenwart – viele sagen: der Geschichte – beim Riesenslalom seinen 63. Weltcup-Sieg einfahren und alleiniger Rekordhalter seines Heimatlandes werden.

«Das ist ein Rekord, der was zu sagen hat. Speziell in Österreich», sagte der 29-Jährige aus dem Salzburger Land. Noch teilt er ihn sich mit Annemarie Moser-Pröll, immerhin der «Sportlerin des Jahrhunderts» in der Alpenrepublik.

Beim Parallel-Riesenslalom von Alta Badia sicherte sich Hirscher in den Dolomiten Sieg Nummer 62 – zugleich der dritte Erfolg in Serie. Und das binnen neun Tagen. Den Riesenslalom in Val d’Isère gewann er, den Riesenslalom in Alta Badia auch. Auf der Gran Risa in Südtirol hat seit sechs Jahren niemand anderes mehr in dieser Disziplin gewonnen. Der Wettkampf war zugleich sein 18. Riesenslalom in Serie, bei dem er mindestens Dritter wurde.

«Der fährt wie eine Maschine», sagte der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier halb anerkennend, halb verzweifelnd während einem von Hirschers Mann-gegen-Mann-Duellen tags darauf.

«Es gibt diesen absoluten Willen zu gewinnen. Den hatte ich schon die ganzen Jahre über, aber dieses Jahr passt alles», sagte Hirscher. So auch beim Viertelfinal-Erfolg mit 0,08 Sekunden Vorsprung auf den einzigen deutschen Teilnehmer, Stefan Luitz, der am Ende Fünfter wurde. «Das ist mehr Glück als Können», meinte Hirscher.

Es passt allerdings in eine Saison, in der er schon wieder nahezu unschlagbar wirkt und voll auf Kurs ist in Richtung achtem Gesamtweltcupsieg in Serie. «Das hat für mich persönlich den größten Wert», sagte er über die sieben großen Kristallkugeln, die er schon eingesammelt hat. «Das hat niemand vor mir erreicht.»

Am 19. Dezember also Saalbach-Hinterglemm, wo Felix Neureuther nach seinem Trainingssturz samt Gehirnerschütterung noch nicht wieder dabei sein dürfte. Luitz aber will das gute Gefühl vom Montagabend für ein weiteres Topergebnis nutzen. Als einziger Fahrer konnte er Hirscher im WM-Winter schon bezwingen, bei seinem Comeback-Sieg in Beaver Creek am 2. Dezember. Wird ihm dieser Erfolg wegen der Sauerstoff-Affäre aber noch genommen, bekäme Hirscher auch diesen Sieg. Und er hätte den alleinigen Ösi-Rekord bereits in der Tasche.


(dpa)

(dpa)