Hoffenheim und Hertha ohne Glück – Köln mit Fan-Ärger

Berlin – Das Bundesliga-Trio ist mit Enttäuschungen und einigem Ärger in die Europa-League-Saison gestartet.

1899 Hoffenheim verlor bei seiner Premiere völlig unnötig gegen Sporting Braga aus Portugal mit 1:2 (1:1) und steht vor dem zweiten Spiel in der Gruppe C bei Ludogorez Rasgrad in Bulgarien bereits unter Druck. Hertha BSC musste sich bei der Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne nach fast achtjähriger Abstinenz trotz einer Leistungssteigerung nach der Pause mit einem 0:0 gegen Athletic Bilbao begnügen.

Der erste Europapokal-Auftritt des Bundesliga-Letzten 1. FC Köln seit 25 Jahren beim FC Arsenal wurde indes von einigem Fan-Ärger getrübt. Dabei hatte der London-Aufenthalt des Kölner Anhangs am Donnerstag noch mit einer großen, friedlichen Party begonnen. Doch am Emirates Stadium gab es dann Ärger und Auseinandersetzungen.

Der Grund: Obwohl der FC für das Spiel nur 2900 Tickets zugebilligt bekommen hatte, hatte sich rund die fünffache Anzahl an Fans auf den Weg in die britische Metropole gemacht. Nach einem versuchten Blocksturm einzelner Anhänger wurde der Anpfiff der Partie aus Sicherheitsgründen um eine Stunde auf 22.05 Uhr verschoben. Drei FC-Fans wurden vor dem Spiel zunächst festgenommen.

«Das ist eine unangenehme Situation. In der Kabine rumzuhängen ist überschaubar lustig», beschrieb Kölns Trainer Peter Stöger über die Situation für sich und seine Mannschaft.

1899 Hoffenheim hatte sich eine glanzvolleren Start in die Europa League vorgestellt. Sichtlich enttäuscht und verärgert fuhren Trainer Julian Nagelsmann und seine Profis nach Hause. «Das war eine unverdiente und völlig unnötige Niederlage für uns. Wir müssen mit 3:0 in Führung gehen, da hat die Konsequenz ein bisschen gefehlt. Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass wir ein Spiel verloren haben, in dem wir besser waren», sagte Nagelsmann.

Vor nur 15 714 Zuschauern in Sinsheim brachte Nationalstürmer Wagner die Gastgeber in Führung (24. Minute). Joao Carlos (45.) und Dyego Sousa (50.) drehten kurz vor und nach der Pause die Partie. Wie schon beim Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Liverpool zeigte sich Hoffenheim nicht abgezockt genug und offenbarte Abwehrschwächen, die gleich bestraft wurden.

Hertha BSC verlor immerhin nicht gegen Athletic Bilbao, hatte aber nach der Pause durchaus seine Chancen sich in der Gruppe J mit einem Sieg gegen den wohl stärksten Gegner eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. «Drei Punkte hätten uns einen Schubs gegeben», sagte Trainer Pal Dardai und ärgerte sich vor allem über die erste Halbzeit. «Ich habe der Mannschaft gesagt, sie soll mutiger sein. Sie hat in den ersten 15 Minuten zuviel Respekt gezeigt», berichtete er bei Sky über seine Pausenansprache.


(dpa)

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