Infantino: Sommermärchen-Affäre wird weiter untersucht

Zürich – Nach dem Ende des Sommermärchen-Prozesses in der Schweiz ohne Urteil hat der Weltverband FIFA weitere Untersuchungen der ominösen Zahlungen rund um die Fußball-WM 2006 angekündigt.

«Selbstverständlich werden wir dem weiter nachgehen. Wir haben unsere Ethikgremien, die sich das anschauen. Sie haben alle auf den Ausgang des Schweizer Strafprozesses gewartet. Aber die Geschichte ist natürlich nicht zu Ende», sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. «Wir werden uns nicht hinsetzen und sagen: Nichts ist passiert. Zehn Millionen Schweizer Franken wurden bezahlt und sie kamen von einem FIFA-Konto.» Dies könne man nicht akzeptieren.

Das Verfahren unter anderem gegen drei ehemalige Top-Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes war Ende April wegen Eintritts der Verjährung eingestellt worden. Das Verfahren war wegen der Corona-Krise seit März ausgesetzt gewesen und nicht weiter fortgeführt worden. Infantino bezeichnete dies als «trauriges Ende»: «Wir sind da überhaupt nicht glücklich drüber.»

In dem Verfahren ging es um weiterhin nicht geklärte Zahlungen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005. Der frühere WM-Organisationschef Franz Beckenbauer hatte vom Unternehmer Robert Louis-Dreyfus einen Kredit in dieser Höhe erhalten. Das Geld floss auf Konten des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam. Die Rückzahlung drei Jahre später wurde von einem DFB-Konto über die FIFA abgewickelt.

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(dpa)

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