Juventus will Traum vom Triple wahr machen

Turin – Mit dieser dritten Chance hatte Juve-Legende Gianluigi Buffon eigentlich selbst gar nicht mehr gerechnet. Der Titel in der Königsklasse ist der letzte große Karriere-Traum des 39-Jährigen – den er sich nun am 3. Juni in Cardiff erfüllen kann.

«Das Leben ist auch deswegen schön: Vor zwei Jahren haben alle gedacht, dass es mein letztes Finale ist», sagte der Torhüter von Juventus Turin nach dem 2:1 (2:0) gegen AS Monaco am Dienstag und dem Finaleinzug. «Ich selbst hatte es auch vermutet, aber ich war mir nicht sicher, denn bis zum letzten Tag musst du wirklich an die eigenen Träume glauben.»

Vor zwei Jahren verlor Buffon mit Juve im Finale von Berlin 1:3 gegen den FC Barcelona, 2003 unterlagen die Bianconeri dem AC Mailand im Elfmeterschießen. Nun hat der italienische Rekordmeister wieder die Chance auf den ersten Königsklassen-Titel seit 1996 – und das erste Triple der Vereinsgeschichte. Vor allem für Buffon drängt die Zeit, es dürfte seine wohl letzte Chance auf den Henkelpott sein.

«Wir sind im Finale, aber das reicht uns nicht, unser Ziel ist der Titel», kündigte der italienische Top-Torhüter nach dem ungefährdeten Heimsieg gegen den französischen Tabellenführer an. «Für unsere Taten wird man sich an uns erinnern. Für unsere Fähigkeit, das Unmögliche zur Realität zu machen», schrieb er auf Twitter. «It’s Time».

Gegen Monaco zeigte der Serie-A-Tabellenführer trotz des komfortablen 2:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel eine souveräne Leistung. Die Treffer des ehemaligen Bundesliga-Profis Mario Mandzukic in der 33. Minute und von Dani Alves in der 44. machten die Hoffnungen der Gäste auf eine Aufholjagd rasch zunichte. «Ich bin sehr glücklich über das, was diese Jungs geleistet haben: Es war nicht einfach, so einen Weg durch die Champions League zu machen und jetzt sind wir an dem kritischen Punkt der Saison», sagte Juve-Coach Massimiliano Allegri.

Denn bis zum Saisonhöhepunkt im Finale von Cardiff sind es noch fast vier Wochen – in denen noch einige wichtige Aufgaben auf Juve warten. «Wir haben noch nichts gewonnen», mahnte Allegri. «Wir haben jetzt einen Monat, um uns zu verbessern, ohne den Stecker zu ziehen.»

Und der Terminplan für den Monat könnte nicht voller sein: In der italienischen Liga stehen noch drei Spiele an, aber schon kommenden Sonntag könnte der Rekordmeister die sechste Meisterschaft in Serie feiern. Und im Pokalfinale gegen Lazio Rom soll am 17. Mai wie schon in den beiden vergangenen Jahren das nationale Double perfekt gemacht werden. Juve ist auf dem besten Weg, eine der erfolgreichsten Saisons der Vereinsgeschichte zu bestreiten.

Inmitten des Freudentaumels bereitet der verletzte Sami Khedira dem Club Sorgen. Schon nach zehn Minuten war am Abend Schluss für den deutschen Nationalspieler. Der 30-Jährige verletzte sich am linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Er könnte seinem Club nun im Saisonendspurt in der Serie A fehlen – und ob er bis zum Finale am 3. Juni in Cardiff wieder fit ist, war zunächst unklar.

«In Cardiff müssen wir die schönste Partie in der Geschichte von Juve spielen», sagte Abwehrchef Leonardo Bonucci, der als einer von fünf aktuellen Juve-Profis schon 2015 bei der Niederlage in Berlin in der Startelf stand. «Vor zwei Jahren waren wir eine Überraschung (im Champions-League-Finale), heute sind wir eine Gewissheit.»


(dpa)

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