Kanutin Funk verpasst WM-Medaille

La Seu d’Urgell – Die dritte WM-Medaille der Karriere verpasst, dafür aber die erste Olympia-Teilnahme gesichert: Ricarda Funk aus Bad Kreuznach ist bei der Kanuslalom-WM im spanischen La Seu d’Urgell auf Rang fünf gelandet.

Die 27 Jahre alte Sportsoldatin, die 2015 in London WM-Silber und zwei Jahre später in Pau WM-Bronze gewann, ging am Samstag als Halbfinal-Schnellste als Letzte ins Finalrennen. Dort leistete sie sich am dritten Tor einen Fehler und riskierte dann alles. Am Ende fehlten jedoch zweieinhalb Sekunden für Bronze.

Den Sieg sicherte sich die Slowenin Eva Tercelj vor Titelverteidigerin Jessica Fox aus Australien. Dritte wurde die Neuseeländerin Luuka Jones. Elena Apel aus Augsburg leistete sich auf der Olympia-Strecke von 1992 einen Fehler und belegte Rang acht. Jasmin Schornberg aus Hamm verpasste als Halbfinal-13. das Finale.

Funk, die 2016 als Weltcup-Gesamtsiegerin die Qualifikation für Rio verpasste, hatte sich bereits vor den Titelkämpfen intern das Olympia-Ticket geholt und löste nun bei der WM mit der Habfinalteilnahme auch international das Ticket für Tokio 2020.

Eine bittere Enttäuschung mussten die hoch eingeschätzten Canadier-Männer hinnehmen. Titelverteidiger Franz Anton aus Leipzig kam als Halbfinal-19. nicht ins Finale der besten Zehn und landete somit auch nicht unter den besten elf Nationen. Der Augsburger Florian Breuer belegte nur Rang 21. Damit war das sicher geglaubte Olympia-Ticket vorerst weg. Denn auch Mitfavorit Sideris Tasiadis war zuvor schon im Hoffnungslauf gescheitert.

«Nun ist die nationale Olympia-Qualifikation null und nichtig», erklärte Mannschaftsleiter Michael Trummer. «Ich hatte einen gedeckten Tisch und musste mich nur noch dransetzen», meinte Anton. Der erfahrene Tasiadis, der plötzlich wieder mit im Rennen ist, meinte: «Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen. So etwas haben wir noch nie gehabt. Ich finde es aber fair, dass dann der, der den Quotenplatz holt, auch zu Olympia fährt.»

Letzte Chance ist die EM 2020 in London. Auf dieser Strecke hatte Tasiadis 2012 Olympia-Silber gewonnen. Die Deutschen müssen bei der EM vor Italien und Russland landen.


(dpa)

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