Livestream zur Handball-WM ist noch nicht sicher

Berlin – Noch ist nicht sicher, ob Fans der deutschen Handball-Nationalmannschaft die Spiele der Weltmeisterschaft in Frankreich live im Internet verfolgen können.

Die Medienanstalten prüfen, ob die Übertragung durch die Deutsche Kreditbank (DKB) rechtlich erlaubt ist. Dabei sei zu klären, ob es sich bei dem Livestream-Angebot der Bank um Rundfunk handele, sagte Anneke Plaß, die Sprecherin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Außerdem müsse geklärt werden, ob für diesen Fall eine Lizenz nötig sei. Bis wann die Klärung abschlossen sein wird, war noch unklar. Zuvor hatte die «Berliner Zeitung» darüber berichtet.

Ein wichtiges Kriterium sei, ob es sich um eine spontane Übertragung handele oder ob es regelmäßige Übertragungen nach einem festen Sendeplan gebe. Die DKB will nach eigenen Angaben einen Livestream bereitstellen, «ohne dabei jedoch das Rahmenprogramm klassischer TV-Berichterstattungen zu kopieren». Nur der Handball-Sponsor DKB besitzt die Rechte für den deutschen Markt.

Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie maximal vier weitere Spiele sollen von den Handball-Experten Markus Götz und Uwe Semrau live kommentiert werden. Ein Studio oder Team vor Ort wird es nach Angaben der DKB nicht geben. Die Handball-Weltmeisterschaft läuft bis zum 29. Januar und startet am Mittwoch.

Der Handball-Weltverband IHF hat vor dem WM-Start bedauert, dass die Spiele in Deutschland nicht im Fernsehen übertragen werden. «Wir hätten es natürlich begrüßt, wenn es eine Lösung gegeben hätte, aber leider war das diesmal nicht der Fall», sagte IHF-Wettbewerbsdirektor Patric Strub in Paris. IHF-Präsident Hassan Moustafa habe selbst mehrere Treffen zwischen Fernsehsendern und dem Rechteinhaber moderiert. «Leider haben alle beteiligten Parteien keine Lösung gefunden.»

Für die nächste Handball-WM 2019 in Deutschland und Dänemark hofft die IHF, eine Wiederholung des Problems vermeiden zu können. «Wir sehen das auch ein bisschen als Herausforderung für die Zukunft», so Strub. IHF-Chef Moustafa warb zugleich für Verständnis für den Rechteinhaber beIN Media Group: Das Unternehmen habe für die Rechte Geld bezahlt und müsse dieses auch wieder hereinholen.


(dpa)

(dpa)