Mainz in der Europa League unter Druck

St. Étienne – Der Flug zum Europa-League-Spiel bei AS Saint-Étienne könnte für den FSV Mainz 05 die letzte internationale Reise in dieser Saison sein.

Die Rheinhessen müssen beim Tabellenzweiten der Gruppe C unbedingt gewinnen oder ein Unentschieden mit mindestens einem eigenen Tor erreichen, um in der letzten Partie gegen FK Qäbälä aus Aserbaidschan noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Sportdirektor Rouven Schröder baut darauf, dass sein Team die Rolle des Herausforderers annimmt. «Wir haben die Möglichkeit, aus eigener Kraft weiterzukommen. Schon klar, dass wir Außenseiter sind, zumal wir auswärts spielen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Von «zwei Endspielen» sprach Trainer Martin Schmidt. Zuletzt hatte es für den derzeitigen Tabellenachten der Bundesliga ein ernüchterndes 1:6 beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht gehagelt. Dennoch sagte Schröder: «Wir haben gesehen, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir konnten und können bei diesen internationalen Auftritten sehr viel lernen. Aber Anderlecht ist vorbei.»

Die Mainzer hatten in ihrer ersten Europa-League-Saison auch mächtig mit der Doppelbelastung zu kämpfen. Doch nach der Länderspielpause und dem 4:2-Erfolg am Samstag gegen den SC Freiburg ist das kein Thema mehr. «Wir sind mit Vollgas in die Woche gegangen. Die Jungs sind frisch», erklärte Schröder.

«Der Sieg gegen Freiburg hat natürlich gut getan, für das Selbstvertrauen der Spieler war das sehr wichtig», sagte Schmidt. Der Schweizer Coach bezeichnete Saint-Étienne als eine sehr robuste Mannschaft, «die vor allem auf den Flügeln sehr stark ist. Darauf müssen wir uns einstellen.» Der Tabellenneunte unterlag am Sonntag Schalke-Gegner und Spitzenreiter OGC Nizza mit 0:1.

Eine Einsatzgarantie haben die Abwehrspieler Stefan Bell und Daniel Brosinski, da sie für das nächste Liga-Spiel bei Hertha BSC wegen der fünften Gelben Karte gesperrt sind. «Es macht ja keinen Sinn, sie zu schonen, wenn sie dann am Sonntag sowieso nicht spielen können», sagte Schmidt und betonte: «Wir wollen dieses Finalspiel in Saint-Étienne auf jeden Fall für uns entscheiden.»

Mainz wäre mit einer Niederlage oder einem 0:0 beim zehnfachen französischen Meister und einem gleichzeitigen Sieg von Anderlecht ausgeschieden. Das Spitzenduo hat acht Punkte, der Bundesligist nur fünf. «Wenn wir die Gruppenphase überstehen würden, wäre dies ein sehr großer Erfolg», meinte Schröder.

Der 41 Jahre alte Nachfolger von Christian Heidel erinnerte daran, dass schon das Erreichen des internationalen Wettbewerbs für Mainz ein Erfolg war: «Wir haben im Vorfeld gesagt, wir sind stolz, in der Gruppenphase zu stehen und wollen Deutschland würdig vertreten. Deshalb ist das grundsätzlich eine sehr positive Situation.»


(dpa)

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