MotoGP-Pilot Folger leidet an genetischer Krankheit

Leipzig – MotoGP-Pilot Jonas Folger leidet an einer seltenen genetischen Krankheit. Bei dem 24-Jährigen wurde das Gilbert-Syndrom diagnostiziert. Das teilte sein Tech3-Team am Donnerstag mit.

Durch die genetische Störung kommt es zu einer Fehlfunktion der Leber, die die Toxine nicht mehr richtig verarbeiten kann. Von diesem Syndrom sind nur zwei bis fünf Prozent der Weltbevölkerung betroffen. Folger musste aufgrund seiner körperlichen Beschwerden schon die WM-Rennen in Japan, Australien und Malaysia auslassen und fehlt auch beim Saisonfinale in Valencia.

Folger leidet schon seit sechs Jahren immer wieder an Problemen, ohne eine genaue Diagnose. «Ich lebe seit 2011 mit diesen Elementen, doch ich war immer in der Lage, es zu überwinden und wir wussten daher nie, was es wirklich war», sagte Folger. Es sei bedauerlich, dass er erst durch diese ernste Situation Klarheit bekommen habe: «Doch ich bin einfach dankbar, dass wir jetzt einige Antworten haben.»

Folger, der einzige Deutsche in der höchsten Motorradklasse, glaubt an sein Comeback. «Ich werde zurückkommen und stärker als je zuvor sein, um an der Spitze der MotoGP zu kämpfen», sagte der fünfmalige Grand-Prix-Sieger. Seine beste Rennplatzierung in dieser Saison war Rang zwei beim Deutschland-Grand-Prix auf den Sachsenring.

Seit dem Rennen in Österreich Mitte August war der Schwindegger nie zu 100 Prozent fit. Er klagte über Erschöpfungszustände. Vor dem Großen Preis von Japan Mitte Oktober kollabierte er und konnte das Hotelzimmer nicht mehr verlassen.

Jetzt unterzieht sich Folger einer vollständigen Entgiftung seines Körpers. Dadurch soll seine Leber von allen Toxinen befreit werden. Zudem muss der Bayer eine spezielle Diät einhalten. Bei den zahlreichen Untersuchungen wurde zudem eine Verletzung an der Kehle festgestellt. Die zog sich Folger bei seinem Sturz in Aragón Ende September zu. In den rechten Stimmbändern wurde ein Nerv beschädigt.


(dpa)

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