Noch kein Mega-Deal in der Bundesliga – Preise werden sinken

Düsseldorf – Auf den 100-Millionen-Transfer muss die Fußball-Bundesliga noch warten. Nach der schweren Verletzung von Bayern Münchens Wunschstürmer Leroy Sané blieb der Mega-Deal mit Englands Meister Manchester City vorerst aus.

Zwar haben der deutsche Rekordchampion und Borussia Dortmund jeweils mehr als 100 Millionen für neue Spieler ausgegeben, dreistellige Millionenbeträge für einen Profi allein investierten in Europa andere Clubs wie Real Madrid (Eden Hazard) oder der FC Barcelona (Antoine Griezmann).

Dennoch haben die Bayern in Lucas Hernandez den bislang teuersten Transfer in der Bundesliga-Geschichte abgewickelt. Für den Franzosen von Atlético Madrid wurden immerhin 80 Millionen fällig. Doch auch nach der Verpflichtung von Ivan Perisic von Inter Mailand auf Leihbasis ist Trainer Niko Kovac noch nicht zufrieden. «Wir müssen noch zulegen», sagte Kovac.

Ex-Profi Stefan Effenberg empfiehlt eine Verpflichtung von Stürmer Mario Mandzukic. «Er hat eine Riesenerfahrung, kennt die Bundesliga und auch Trainer Kovac sehr gut. Er ist selten bis nie verletzt. Und auch er steht für Mentalität und ein aufopferungsvolles Spiel», schrieb Effenberg in seiner «t-online.de»-Kolumne. Der Kroate, der von 2012 bis 2015 beim FC Bayern unter Vertrag stand, spielt bei Juventus Turin und wäre möglicherweise für unter 20 Millionen Euro zu haben.

Die Bayern suchen noch Verstärkung, die Planungen beim Herausforderer BVB sind weitgehend abgeschlossen. Die Dortmunder hatten sich unmittelbar nach Saisonende innerhalb von einer Woche Nico Schulz, Thorgan Hazard, Julian Brandt und Mats Hummels geleistet. Offen ist jedoch noch die Zukunft von Raphael Guerreiro. Der Revierclub würde den bis 2020 gebundenen Portugiesen gern behalten. Doch der ist auf das Angebot noch nicht eingegangen. Darüber hinaus stocken die Gespräche mit dem ebenfalls bis kommenden Sommer unter Vertrag stehenden Mario Götze.

Die meisten Clubs haben sich ihr neues Personal bereits gesichert und kräftig investiert. Bayer Leverkusen für mehr als 60 Millionen Euro, Eintracht Frankfurt für mehr als 40 und auch Gladbach hat fast 40 Millionen für neue Spieler aufgewendet. Doch nach dem Ende des Transferfensters in England am 8. August verändert sich die Situation auf dem Markt.

«Das macht es etwas einfacher, da der Preis nun niedriger ist, wenn man mit mehreren Vereinen über einen Spieler verhandelt», sagte Max Eberl der «Rheinischen Post». Der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach wünscht sich allerdings, dass die Transferfenster der Top-Ligen in England, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland künftig gleichzeitig schließen.

Ohne die hohen Millionen-Ablösesummen aus England wird das Anheuern neuer Spieler deutlich günstiger. «Jetzt hast du als Verein wieder bessere Chancen. Aber genau darauf zu warten, musst du dir leisten können», sagte Armin Veh dem Fachmagazin «kicker». Somit wären Spieler wie Nabil Bentaleb (FC Schalke) oder Benjamin Henrichs (AS Monaco), für die sich Werder Bremen interessiert, sicherlich einfacher zu verpflichten.

Auch Fortuna Düsseldorf könnte nach der schweren Verletzung von Aymen Barkok noch einmal nachlegen. Clever war, dass der Club in Zack Steffen und Florian Kastenmeier zwei neue Torhüter holte. In Michael Rensing, Raphael Wolf und Tim Wiesner fallen mittlerweile drei Keeper aus.


(dpa)

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