Pech gegen Augsburg: SC Freiburg verpasst Tabellenführung

Freiburg – Nach dem besten Saisonstart der Club-Geschichte mischt der SC Freiburg weiter an der Spitze der Fußball-Bundesliga mit.

Die Mannschaft von Trainer Christian Streich kam zwar nur zu einem 1:1 (1:1) gegen den FC Augsburg, war zwischendurch für ein paar Minuten aber sogar Tabellenführer. Gegen das Team von Martin Schmidt brachte Lucas Höler (23. Minute) die Gastgeber in Führung. Ausgerechnet der Ex-Freiburger Florian Niederlechner glich in der hart umkämpften Partie aus (39.). Nicolas Höfler und Nils Petersen trafen in der Schlussphase noch den Pfosten des Augsburger Gehäuses.

Vor 23.800 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion bescherten die Breisgauer ihrem scheidenden Präsidenten Fritz Keller, der am Freitag in Frankfurt/Main zum DFB-Boss gewählt werden soll, ein Remis als Abschiedsgeschenk. Zehn Punkte nach fünf Spieltagen – so gut stand der Sport-Club noch nie da.

Gäste-Trainer Schmidt hatte den Gegner respektvoll als «Vorbild» und «Team der Stunde» bezeichnet – entsprechend achtsam ging sein Team gegen die gleich wild angreifenden Hausherren zu Werke. Bereits nach drei Minuten hätte Routinier Petersen beinahe das 1:0 erzielt, FC-Keeper Tomas Koubek konnte den Ball gerade noch abwehren.

Auch bei einer Doppelchance durch Robin Koch und Mike Frantz rettete Koubek in höchster Not (15.). Die Freiburger zogen das Spiel auf dem kürzesten Platz der Liga immer wieder geschickt in die Breite, patzten aber auch in der Defensive: Dominique Heintz ließ sich von Alfred Finnbogason den Ball im eigenen Strafraum abluchsen, Niederlechner setzte seinen Schuss aber zu hoch an (8.).

Mit einem trockenen Schuss zur Führung ins Augsburger Netz belohnte dann Höler sich und sein Team für die engagierte Anfangsphase. «Spitzenreiter! Spitzenreiter!», skandierten die SC-Fans mit Blick auf die Live-Tabelle, die sich allerdings bald wieder änderte. Nach einem kompletten Spieltag war Freiburg in seiner Bundesliga-Historie erst ein einziges Mal Tabellenführer – nach dem 4:0 gegen den VfB Stuttgart am ersten Spieltag 2000/2001.

Durch das verletzungsbedingte Aus von Kapitän Frantz kam Vincenzo Grifo nach 35 Minuten zu seinem Saisondebüt für den SC, stürmisch begrüßt von den Zuschauern. Der italienische Nationalspieler war kurz vor Transferschluss von der TSG 1899 Hoffenheim in den Breisgau gewechselt. Er durfte aber wegen einer speziellen Vertragsklausel am vergangenen Wochenende beim 3:0 der Freiburger in der Partie bei Grifos Ex-Club nicht auflaufen.

Mitten in die Freiburger Euphorie hinein fiel allerdings der Ausgleich, als Niederlechner nach feinem Pass von Jan Moravek einschob. Damit war der Angreifer in allen bisherigen Spielen an einem Tor des FCA beteiligt. Nach der Pause hatte sich Augsburg besser auf den leidenschaftlichen Gegner eingestellt und griff auch früher an. So belauerten sich beide Mannschaften mehr, kamen kaum noch zu Torchancen und riskierten auch in der Schlussphase nicht mehr alles. Auch der eingewechselte Luca Waldschmidt, Torschützenkönig der U21-EM, konnte den Freiburgern nicht mehr zum vierten Saisonsieg verhelfen. Im furiosen Endspurt hatte das Streich-Team dann Pech.


(dpa)

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