Novi Sad – Die deutschen Ringer reisen mit einem positiven Gefühl von den Europameisterschaften aus Serbien ab.
Vor dem letzten Abend der Titelkämpfe in Novi Sad, wo Ramsin Azizsir in der griechisch-römischen Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm noch die Chance auf Bronze hat, sagte Sportdirektor Jannis Zamanduridis vom Deutschen Ringer-Bund: «Bei den Frauen wurde mit zwei Medaillen das Potenzial aufgezeigt. Auch im Freistil ist eine Entwicklung da. Und im Griechisch-Römisch können wir mit den zwei fünften Plätzen bislang zufrieden sein.» Für ein kleines Happy End sollte am Sonntagabend nur noch Azizsir gegen den Ukrainer Juri Schkrjuba Bronze gewinnen.
Der Sportler aus Oberfranken hatte sogar die Chance auf den Einzug ins große Finale, scheiterte im Halbfinale gegen den Türken Metehan Basar aber denkbar knapp. Die anderen drei deutschen Sportler, etwa Titelverteidiger Pascal Eisele in der Klasse bis 80 Kilogramm, schieden am Finaltag früh aus. «Damit können wir nicht zufrieden sein. Die haben sich unter Wert verkauft», sagte Zamanduridis.
Ein gutes Zeugnis stellte der DRB-Sportdirektor den Frauen aus. Und das, obwohl Ex-Weltmeisterin Aline Focken nach einem Patzer so früh in einem Turnier ausgeschieden war wie lange nicht. Dafür holten Nina Hemmer (-53 kg) und die junge Laura Mertens (-58 kg) jeweils Bronze.
Auch wenn die deutschen Freistil-Athleten in acht Gewichtsklasse keine Teilnahme an den Finalkämpfen vorzuweisen hatten, fand Zamanduridis einen erfreulichen Aspekt, nämlich den jungen Alexander Semisorow, der in der Klasse bis 65 Kilogramm überzeugte.
Im Griechisch-Römischen Team fehlten die drei besten Sportler, Frank Stäbler, Denis Kudla und Eduard Popp. «Daher wussten wir, dass unsere Medaillenchance klein sind», sagte Zamanduridis. Während Weltmeister Stäbler und der Olympia-Dritte Kudla auf Novi Sad verzichteten, um sich auf die WM im August in Paris zu konzentrieren, musste Popp verletzt passen. Auch Stäbler zog sich jüngst bei den deutschen Meisterschaften eine Knieverletzung zu. Der DRB hofft aber auf eine rechtzeitige Genesung für die Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt.
(dpa)