Rauswurf bei Spanien erreicht Ronaldo kurz nach Training

Kratowo – Der sensationelle Trainer-Rauswurf bei Gegner Spanien erreichte Cristiano Ronaldo und seine portugiesischen Auswahlkollegen fast noch unter der Dusche.

Kaum war das Training des Fußball-Europameisters beendet, wurde bekannt, dass die Spanier kurz vor dem ohnehin brisanten iberischen Duell zum WM-Auftakt ohne Trainer dastehen. Julen Lopetegui wurde freigestellt, das pikante Treffen mit seinem künftigen Coach von Real Madrid in Sotschi fällt für Ronaldo also aus.

Schon vorher versuchten seine Mitspieler allerdings, den Zoff beim ehemaligen Welt- und Europameister herunterzuspielen. «Wir schauen nicht auf mögliche Probleme der Spanier», betonte Bernardo Silva auf einer Pressekonferenz im WM-Quartier vor den Toren von Moskau. Ronaldo lasse sich davon auch nicht ablenken. «Der Fokus von Cristiano liegt auf der Auswahl, und er wird sein Bestes geben», betonte Mittelfeldspieler Silva.

Es sei nichts anderes, als wenn einer gegen Freunde oder Teamkollegen aus der Nationalmannschaft in der Meisterschaft spielen würde. «Sie mögen verwandt sein, aber wenn sie die Interessen der Nationalmannschaft verteidigen, spielt der Rest keine Rolle», sagte der 23 Jahre alte Profi von Manchester City, ehe es raus auf den Trainingsplatz ging.

Dort, wo Ronaldo in langer Hose konzentriert, aber gut gelaunt in die zunächst für Medien zugängliche Einheit startete. Reaktionen nach der Entscheidung durch den spanischen Verband gab es von den Portugiesen vorerst nicht, die entscheidenden Worte wurden aber live in das Medienzentrum auf dem Gelände des FK Saturn in der überschaubaren Kreisstadt Kratowo übertragen.

Mit einem Schlag haben sich damit die Vorzeichen für die Partie in Sotschi für die Portugiesen geändert. Spanien sei einer der Turnerfavoriten und auch Favorit für die Partie, meinte Silva vorher noch. Eine Entlassung des Trainers zwei Tage vorher dürfte die Spanier aber gehörig schwächen. Ohnehin wisse man aber auch selbst, «dass wir gut spielen und gewinnen können», meinte Silva.


(dpa)

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