Risikospiele: Rheinland-Pfalz und Bremen beraten über Kosten

Mainz – Die schon lange anhaltende Diskussion um Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Fußballspielen führt den Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) mal wieder nach Mainz.

Gemeinsam mit seinem rheinland-pfälzischen Amtskollegen und Parteifreund Roger Lewentz wird er sich heute (13.00 Uhr) zu dem Thema äußern. Bremen und Rheinland-Pfalz plädieren für einen Fonds der Deutschen Fußball Liga (DFL), um die Mehrkosten für die aufwendigen Einsätze rund um solche Spiele der ersten und zweiten Liga zu begleichen. In den Fonds würde der Profifußball einzahlen, Bund und Länder könnten sich daraus Polizeikosten teilweise erstatten lassen.

Bremen streitet seit Jahren mit der DFL. Auslöser war ein Gebührenbescheid des Stadtstaates für einen Einsatz bei einem Spiel 2015. Im März 2019 befand das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen grundsätzlich rechtens sei. Daraufhin verlangte Bremen rund 1,17 Millionen Euro von der DFL, vier Zahlungsaufforderungen gingen raus. Die DFL hatte am 10. September angekündigt, die Bescheide fristgerecht zu begleichen, vorerst sollte der Bremer Bundesligist SV Werder etwa die Hälfte übernehmen.

Die DFL erhob gleichzeitig Widerspruch gegen alle Gebührenbescheide und behält sich vor, diese einzeln gerichtlich überprüfen zu lassen. Lewentz hatte der dpa im Sommer gesagt, der damalige DFL-Präsident Reinhard Rauball habe ihm signalisiert, in der Sache notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu gehen. Neben Bremen und Rheinland-Pfalz zeigte sich zuletzt auch Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) offen dafür, die DFL an den Kosten zu beteiligen.

Dem Innenministerium in Mainz zufolge geht es in Rheinland-Pfalz bei den Hochrisikospielen von Mainz 05, dem einzigen Club im Land in der ersten oder zweiten Liga, um eine Kostenbeteiligung von etwa 250.000 bis 400.000 Euro pro Saison. In der Saison 2018/19 hatte es ein Hochrisikospiel gegen Frankfurt gegeben, 2017/18 zwei gegen Frankfurt und Köln.


(dpa)

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