Rummenigge schließt Gehaltsobergrenze nicht aus

Berlin – Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kann sich eine Gehaltsobergrenze im Profi-Fußball vorstellen.

Es sei «nicht ausgeschlossen, dass man einen neuen Anlauf nimmt», sagte der 64 Jahre alte Funktionär im TV-Sender Sky auf die entsprechende Frage. «Die Gehaltsobergrenze ist meiner Meinung nach eine interessante Diskussion.»

Rummenigge erinnerte allerdings daran, dass er mit Michel Platini, dem früheren Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA, diverse Male bei der Europäischen Union in Brüssel vorstellig geworden sei. «Leider hat er sich immer eine blutige Nase geholt, obwohl alle großen Clubs in Europa diese Idee unterstützt haben, weil man uns mitgeteilt hat, es ist nicht in Einklang zu bringen mit den Wettbewerbsgesetzen in Europa und dementsprechen hatte das damals keine Chance», sagte Rummenigge. «Ob die Situation heute anders ist, ist schwer zu bewerten», meinte der Bayern-Chef.

Der Salary Cap, die Gehaltsobergrenze, könnte den Profi-Fußball für Fans wieder nahbarer machen. Die Coronavirus-Pandemie und die finanziellen Schwierigkeiten vieler Vereine sowie die Image-Krise des Fußballbetriebs haben bei einigen für ein Umdenken gesorgt. Christian Seifert, der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), will das Thema in den kommenden Monaten zügig vorantreiben. Laut DFL-Wirtschaftsreport gaben die 18 Bundesliga-Clubs in der Saison 2018/19 insgesamt 1,43 Milliarden Euro für Profifußballer und den Trainerstab aus.

Sollte man sich für eine Gehaltsobergrenze entscheiden, müsse man auch alle Konsequenzen daraus ziehen, meinte Rummenigge. «Ich glaube nicht, dass wir hier amerikanische Sportarten wollen, da gibt es keinen Aufstieg, keinen Abstieg. Das ist ja wichtiger Bestandteil des Fußballs», sagte der Vorstandschef des FC Bayern München.


(dpa)

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