Schmadtke plädiert für Umdenken im Profi-Fußball

Wolfsburg – Jörg Schmadtke, Sportchef des VfL Wolfsburg, plädiert für grundlegende Änderungen im Profi-Fußball nach der Corona-Krise.

«Wir werden uns über diese Branche noch einmal vom Grundsatz her Gedanken machen müssen. Ob alle Entwicklungen der letzten Jahre […], ob die alle noch so sinnvoll sind», sagte der 56-Jährige in der aktuellen Folge des Podcasts «Der Sechzehner».

Schmadtke präzisierte in dem Gespräch mit dem Technischen Direktor des FC St. Pauli, Ewald Lienen, und dem TV-Journalisten Michael Born: «Wir müssen uns unterhalten über Ablösesummen. Wir müssen uns unterhalten über Beraterzahlungen. Wir müssen uns unterhalten über Gehälter.»

Hintergrund dieser Gedanken ist die öffentliche Debatte über eine angebliche Sonderbehandlung des Fußballs während der Coronavirus-Pandemie. Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), hatte sich zuletzt bei dem Thema nach eigenen Bekunden erstaunt über Missgunst gegenüber dem Fußball gezeigt. Die DFL will die bislang unterbrochene Saison im Mai fortsetzen. Zuletzt gab es Berichte, dass sonst einige Proficlubs vor der Insolvenz stünden, da sie auf TV-Gelder angewiesen seien.

Die Liga hält eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer vom 9. Mai an für möglich. Schmadtke rechnet mit der politischen Entscheidung darüber beim nächsten Gipfel der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten. Diese Runde ist für Donnerstag geplant. «Ich gehe davon aus, dass wir dann ein Go oder ein No bekommen», sagte Schmadtke.

Eine Fortführung der Europapokal-Wettbewerbe – Wolfsburg ist noch in der Europa League vertreten – kann sich Schmadtke indes nicht mehr vorstellen. Nach seiner Aussage stünde eine Fortführung für «Juli oder August locker» im Raum. «Mir fehlt ein bisschen die Fantasie, wenn ich mich europaweit umschaue», sagte Schmadtke indes.


(dpa)

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