Schweiz hat Respekt vor Schweden

Nischni Nowgorod – Das Minimalziel ist erreicht, doch die Schweiz will mehr. Nach dem nicht wirklich überzeugenden 2:2 gegen Costa Rica muss im WM-Achtelfinale allerdings eine Steigerung her, um gegen Schweden bestehen zu können.

«Schweden hat immerhin Deutschland hinter sich gelassen», sagte Mittelfeldspieler Blerim Dzemaili anerkennend über den kommenden Gegner.

GEWALTSCHUSS: Der 32-Jährige wurde nach dem Spiel gegen Costa Rica zum «Man of the Match» gewählt. Sein Tor zur zwischenzeitlichen Schweizer 1:0-Führung hatte für ihn besonderen Wert. Aus kurzer Distanz drosch Dzemaili den Ball mit voller Wucht ins Netz. «Der Frust der letzten Spiele war ein bisschen in diesem Schuss», erklärte er später. Das Tor sei nach mehreren vergebenen Chancen zuletzt für ihn «sehr, sehr wichtig» gewesen.

ERST STARK, DANN IM PECH: Wie Dzemaili konnte auch der Schweizer Torwart Yann Sommer zusätzliches Selbstvertrauen tanken. Der Keeper von Borussia Mönchengladbach zeigte vor allem im ersten Durchgang zahlreiche gute Paraden und hielt für sein Team in der starken Anfangsphase Costa Ricas das 0:0. «Yann hat ein super Spiel gemacht. Er hat uns in zwei, drei Situationen großartig gerettet», sagte Dzemaili. In der Nachspielzeit hatte das Glück Sommer dann verlassen: Beim Foulelfmeter von Costa Ricas Bryan Ruiz sprang der Ball von der Latte gegen den Keeper und von dort ins Tor.

AUS VIER MACH ZWEI: In der Runde der letzten 16 wird der Schweizer Coach Vladimir Petković seine Mannschaft umbauen müssen. In Kapitän und Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner und Innenverteidiger Fabian Schär fehlen gleich zwei Säulen der Viererabwehrkette gelbgesperrt. «Leider haben wir für zwei unnötige Fouls im Zentrum, weit weg von unserem Tor, zwei Gelbe Karten bekommen», sagte Petković. «Aber wir haben 23 Spieler, und ich vertraue voll auf diese Spieler.» Man könne die Situation jetzt sowieso nicht mehr ändern. Das sieht auch Dzemaili so: «Wir müssen nicht schauen, wer nicht da ist, sondern wer da ist», sagte er.


(dpa)

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