Spiel verloren, Hoffnung gewonnen: Hannovers turbulentes 2:3

Hannover – Ausgerechnet die wohl bitterste Niederlage der gesamten Saison hat Hannover 96 zumindest ein kleines bisschen Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückgebracht.

«Ich bin überzeugt: Wenn wir so weiterspielen wie heute, dann werden wir unsere Chance noch kriegen», sagte Stürmer Hendrik Weydandt nach dem unglücklichen 2:3 (0:2) gegen Bayer Leverkusen. «Wir hätten heute einen Punkt, ich denke sogar: Wir hätten heute drei Punkte verdient gehabt.»

Dem Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga blieb an diesem Sonntagabend nichts erspart. Ein Schuss von Genki Haraguchi blieb einfach kurz vor dem leeren Tor liegen, weil der Rasen nach einem Wintereinbruch schneebedeckt war (33.). Auch die Aufholjagd durch den Brasilianer Jonathas (51.) und ein Eigentor von Mitchell Weiser (73.) war am Ende nichts wert, weil Nationalspieler Kai Havertz kurz vor Schluss noch zum 3:2 für Leverkusen traf (87.). Die beiden ersten Tore für die Gäste hatte Kevin Volland erzielt (13./28.).

Erst 0:2, dann 2:2 und am Ende doch noch 2:3: «Die Jungs sitzen jetzt traurig und völlig ausgepumpt in der Kabine», sagte Hannovers Trainer Thomas Doll hinterher. «Denn für die Schulterklopfer, die wir jetzt kriegen, können wir uns nichts kaufen.» Der 52-Jährige sagte aber auch: «Wir müssen die Köpfe wieder hochkriegen und diese Power mit nach Augsburg nehmen. Wir haben Charakter und Leidenschaft gezeigt. Es besteht die Hoffnung, dass wir noch einmal herankommen und zumindest die Chance auf den Relegationsplatz haben.»

Konkret machen die 96er diese Hoffnung daran fest: Der Tabellen-16. VfB Stuttgart hat seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Niedersachsen an diesem Spieltag nicht ausbauen können. Und die beiden nächsten Gegner sind der Tabellen-15. FC Augsburg sowie der Tabellen-14. FC Schalke 04. Zwei Teams, die Hannover wieder tief in den Abstiegskampf hineinziehen könnte. Zumindest solange man so auftritt wie am Sonntag – und nicht wie beim 1:5 in Stuttgart eine Woche zuvor. «Es wird für uns immer schwerer», sagte Manager Horst Heldt. «Aber aufgeben liegt nicht in meinen Genen. Vielleicht schaffen wir ja noch das Wunder.»


(dpa)

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