Staatsrechtler kritisiert Sonderrolle für Profifußball

Berlin – Staatsrechtler Udo Di Fabio hat eine Bevorteilung der Fußball-Bundesliga gegenüber dem Breitensport kritisiert.

«Man kann nicht dem Profifußball, der finanziell besser ausgestattet ist als etwa ein Amateur-Handballverein vor Ort, etwas erlauben, was man dem anderen untersagt – mit Hinweis darauf, dass der Profifußball ja auch mehr Geld hat und deshalb die Sicherungsmaßnahmen besser durchführen kann», sagte der ehemalige Bundesverfassungsrichter im RTL/ntv-«Frühstart».

In der Erlaubnis für einen Neustart der Fußball-Bundesligen Mitte Mai sehe er eine Ungleichbehandlung. Er frage sich, ob der Staat nicht verpflichtet sei, Amateurvereinen und Sportstätten Mittel zur Verfügung zu stellen, «damit sie das auch können, was die Bundesliga ja angeblich kann». Schließlich interveniere der Staat auch anderweitig in der Krise und nehme Geld in die Hand, um Ausgleich zu schaffen, meinte Di Fabio, der auch Mitglied im Corona-Expertenrat der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ist. Dennoch halte er den für 15. Mai geplanten Neustart der Bundesliga unter dem gegebenen Hygienekonzept für «verantwortbar».


(dpa)

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