Prag – Obwohl er in Untersuchungshaft sitzt, bleibt der tschechische Fußball-Verbandschef Miroslav Pelta vorerst im Amt. Auf einer Sondersitzung in Prag entschied der Vorstand des tschechischen Fußball-Verbands (FACR) nicht über Peltas Abberufung, wie die Agentur CTK berichtete.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 52-Jährigen vor, die Vergabe von Fördergeldern durch das Sportministerium unrechtmäßig beeinflusst zu haben. Sein Anwalt wies die Vorwürfe zurück.
Angeklagt ist auch der Verband. Im schlimmsten Fall droht der Entzug aller staatlichen Gelder. «Wir sind uns keines Verschuldens bewusst und setzen auf eine brutale Verteidigung», sagte der FACR-Vize-Vorsitzende Roman Berbr. Anfang Juni sollte ursprünglich über die Wiederwahl Peltas entschieden werden – bislang ist er der einzige offizielle Kandidat für den Posten.
In der Affäre geht es nach Medienberichten um die Rekonstruktion des Prager Stadions der Freundschaft am Sitz des Fußballverbands. Im vorigen Jahr verteilte der tschechische Staat umgerechnet rund 138 Millionen Euro an Vereine und Verbände – in diesem Jahr soll es deutlich mehr sein. Pelta begann seine Karriere als Torwart in Varnsdorf an der deutschen Grenze. Er ist Miteigentümer des Fußball-Vereins FK Jablonec, den er als Manager von der dritten in die erste Liga führte.
(dpa)