Uwe Krupp: Scharfe Kritik an Berliner Zuschauer-Verbot

Köln (dpa) – Der frühere Coach der Eisbären Berlin, Uwe Krupp, hat die Entscheidung des Senats der Hauptstadt, Großveranstaltungen bis Ende Oktober zu verbieten, scharf kritisiert.

«Meiner Meinung nach hat Berlin sich die Sache leicht gemacht. Bleibt alle schön zu Hause, und wir sprechen in sechs Monaten», sagte Krupp im Interview des «Kölner Stadt-Anzeigers». «Ich bin kein Virologe, und meine Familie hält sich auch diszipliniert an die Regeln, aber der Entschluss des Berliner Senats, Großveranstaltungen für die nächsten sechs Monate abzusagen, erscheint mir überhastet», meinte der 54 Jahre alte jetzige Trainer der Kölner Haie.

Berlin hatte in der Vorwoche Sportveranstaltungen vor Zuschauern bis zum 24. Oktober verboten. Dies hat unter anderem Auswirkungen auf den geplanten Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Mitte September. Da die DEL-Clubs anders als die Fußball-Bundesligisten weniger vom TV-Geld als von Zuschauer-Einnahmen abhängig sind, kommen für sie Geisterspiele ohne Publikum höchstens für einen sehr kurzen Zeitraum infrage. Die DEL hatte wegen der Coronavirus-Pandemie die Saison vor dem Start der Playoffs im März abgebrochen und keinen Meister gekürt.

Von der Entscheidung in Berlin sind derzeit nur die Eisbären als DEL-Mitglied betroffen. Allerdings gibt es Befürchtungen, andere Bundesländer könnten dem Beispiel folgen. Liga-intern werden mögliche Folgen bereits diskutiert, ein Ergebnis oder gar eine Verschiebung des Saisonstarts gibt es aber noch nicht.

(dpa)