VfL Wolfsburg verdirbt die Kölner Bundesliga-Rückkehr

Wolfsburg – Der 1. FC Köln ist mit einer vermeidbaren Niederlage in die Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Trotz anfangs guter Leistung verlor der Aufsteiger zu Saisonbeginn mit 1:2 (0:1) beim Europa-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg.

Der erste Treffer fiel am Samstag in der 16. Minute durch einen schönen Volleyschuss von Maximilian Arnold, der allerdings erst durch eine verunglückte Kopfball-Abwehr des Kölners Florian Kainz ermöglicht wurde. Nach der Pause traf noch Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst (60.) und bescherte seinem neuen Trainer Oliver Glasner damit einen erfolgreichen Einstand als Nachfolger von Bruno Labbadia. Das 1:2 durch Simon Terodde (90.+1) fiel für die Gäste zu spät.

Dass der deutsche Meister von 1962, 1964 und 1978 kein normaler Aufsteiger ist, war schon vor dem Anpfiff zu sehen. Mehr als 3000 Fans reisten mit dem FC nach Wolfsburg, der südliche Tribünenbereich der Volkswagen-Arena war fest in Kölner Hand.

Aber nicht nur für den rot-weißen Anhang unter den 25.099 Zuschauern war dies ein besonderer Tag. Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke traf an diesem ersten Bundesliga-Spieltag zum ersten Mal nach seinem wenig harmonischen Abschied aus Köln im Oktober 2017 wieder auf seinen Ex-Club. Die Kölner Spieler begrüßten ihn zumeist herzlich, die Kölner Fans verhöhnten und beschimpften ihn zum Teil.

Dazu erlebten die beiden Trainer Glasner und Achim Beierlorzer (Köln) jeweils ihr erstes Spiel als Bundesliga-Coach. Dass beide in ihrer Arbeit stark von Ralf Rangnicks Pressing- und Tempofußball geprägt wurden, war ebenfalls schnell zu erkennen.

Zumindest in der ersten Halbzeit störte der Außenseiter den Wolfsburger Spielaufbau schon weit in der gegnerischen Hälfte. Die erste gute Kölner Schusschance von Anthony Modeste konnte Josuha Guilavogui gerade noch zu einem Eckball ablenken (11.). Auch Dominick Drexler schoss den Ball nur knapp am Wolfsburger Tor vorbei (25.).

Allerdings bewirkte es auch eine gewisse Unruhe im Spiel, dass beide Mannschaften darauf ausgerichtet sind, den Gegner permanent zu attackieren und dann nach Ballgewinn möglichst viel Gas zu geben. Aus einer solchen Balleroberung ergab sich in der 20. Minute eine vielversprechende Überzahlsituation für den VfL, die Neuzugang Xaver Schlager aber nicht präzise ausspielte, sondern hastig verstolperte. Viel mehr außer diesem Missgeschick und dem schönen Führungstor war von den Niedersachsen in der ersten Halbzeit nicht zu sehen.

Das änderte sich nach der Pause, als Wolfsburg das Spielgeschehen weitgehend in die Kölner Hälfte verlagerte. Jetzt klappte es auch mit dem von Glasner propagierten Umschaltspiel: Ballgewinn Schlager, Torschuss Weghorst – 2:0! Genauso will der Österreicher das sehen.

Köln konnte in der zweiten Halbzeit zu keiner Zeit mehr an den guten Auftritt vor der Pause anknüpfen. Mut, Selbstsicherheit, Angriffslust – alles war auf einmal dahin. Nach dem Wechsel gab es nur noch zwei Kölner Torschüsse durch Jonas Hector (86.) und Terodde.


(dpa)

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