Halle/Saale – Weltmeister-Trainer Frank Embacher geht juristisch gegen den Deutschen Schwimm-Verband vor. Dieser hat den zum Jahresende auslaufenden Vertrag Embachers als Stützpunkttrainer in Halle/Saale nicht verlängert.
«Ich habe schon Klage eingereicht», sagte der Trainer des zurückgetretenen Ex-Weltmeisters Paul Biedermann der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Mitteldeutschen Zeitung». Seine Schwimmer trainiert der 52-jährige Embacher nicht mehr: «Ich bin heute nicht um sechs Uhr morgens aufgestanden.»
Nach einer wochenlangen Hängepartie um die Verlängerung der Verträge der Stützpunktrainer hatte sich Embacher nach eigener Aussage darauf verlassen, dass es zumindest 2017 für ihn in Halle/Saale weitergehe. Entsprechende Signale habe er vom Deutschen Olympischen Sportbund, vom Staatssekretär des Landes-Innenministeriums Sachsen-Anhalts und von Chefbundestrainer Henning Lambertz erhalten. «Und dann kommt am 24. Dezember ein Brief vom DSV, dass man ab 1. Januar auf meine Arbeit verzichtet. Das waren tolle Weihnachten», sagte Embacher. Zwei Tage zuvor habe er noch Weihnachtsgrüße des DSV erhalten.
Die neue DSV-Präsidentin Gabi Dörries wollte sich mit Hinweis auf das schwebende Verfahren in der «Mitteldeutschen Zeitung» nicht näher äußern. Chefbundestrainer Lambertz kehrt kommenden Woche aus seinem Urlaub zurück.
Embacher ist seit 23 Jahren Stützpunkttrainer in Halle/Saale. 2009 führte er Paul Biedermann zu zwei WM-Titeln und Weltrekorden über 200 und 400 Meter Freistil. Unklar ist noch, inwieweit Halle/Saale überhaupt Bundesstützpunkt der Schwimmer bleibt. Im Gespräch ist eine Zusammenlegung mit Magdeburg oder die Aufgabe zugunsten von Potsdam/Berlin.
(dpa)