WM-Fieber: Tausende Fans feiern in Frankreich und Kroatien

Paris – Zigtausende Fans in Frankreich und Kroatien haben vor dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ihre Teams gefeiert. Zum Public Viewing am Eiffelturm in Paris strömten so viele Menschen, dass das Gelände schon Stunden vor Anpfiff geschlossen werden musste.

«Wir können aus Sicherheitsgründen keine weiteren Personen mehr (…) einlassen», teilte die Polizei am Sonntagnachmittag auf Twitter mit. Die maximale Zuschauerzahl von 90 000 sei bereits erreicht.

Tausende Fans stauten sich vor den Eingängen des abgesperrten Gebiets auf dem Champ de Mars, wie ein dpa-Reporter berichtete. Beim Einlass kam es teils zu tumultartigen Szenen. «Sowas habe ich noch nie gesehen», sagte ein wartender Jugendlicher zu seinem Kumpel. 4000 Sicherheitskräfte waren nach offiziellen Angaben für den Schutz der Fans in Paris im Einsatz.

Auch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb trafen sich Zehntausende Fans zum Public Viewing. Nach stundenlangen wolkenbruchartigen Regenfällen klarte der Himmel zwei Stunden vor dem Anstoß auf. Allein auf dem zentralen Jelacic-Platz wurden 50 000 Menschen erwartet. Daneben gab es zahlreiche Fanmeilen im Zentrum, wo auf Großleinwänden das Spiel zu sehen sein sollte. Tausende versammelten sich auch vor den vielen Fernsehapparaten in den Kneipen und Restaurants der Amüsiermeile. Auf Bildern waren Menschenmassen in den rot-weiß-blauen Farben der Nationalmannschaft zu sehen.

Auch die Politiker zeigten sich in Finalstimmung: Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Sonntag ein straffes Programm. Schon am Nachmittag überreichte er symbolisch die Geschäfte an den Ausrichter des nächsten Turniers im Jahr 2022, den Emir von Katar. Der Kremlchef überreichte Scheich Tamim bin Hamad Al Thani am Samstag in Moskau symbolisch einen Fußball. Er sei überzeugt, dass Katar die WM genauso gut ausrichten werde wie Russland, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge und bot Hilfe an: «Wir sind jederzeit bereit, die Erfahrungen zu teilen, die wir gesammelt haben.»

Im Anschluss traf Putin die kroatische Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic – und bekam von ihr ein kroatisches Trikot mit seinem Namen und der Nummer 9 überreicht. In der Ehrenloge des Stadions saßen dann auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte. Am Montag sind die Spieler zu einem Empfang in seinem Amtssitz, dem Elysée-Palast in Paris, geladen. Frankreich konnte nach 1998 zum zweiten Mal Weltmeister werden, für Kroatien war es die erste Teilnahme an einem WM-Finale.

Im Stadion verabschiedete sich Russland mit einer bunten Bühnenshow und US-Superstar Will Smith von der Weltmeisterschaft. Vor dem Auftritt von Smith jubelten die rund 80 000 Zuschauer zum russischen Hit «Moscow never sleeps» (DJ Smash, 2007), der Teil der Choreographie war. Der eigentliche Star aber trat erst nach der Zeremonie auf den Rasen: der Wolf Sabiwaka. Mit einer Tanzgruppe feierte das WM-Maskottchen ausgelassen unter dem Applaus des Publikums zum russischen Klassiker «Kalinka».


(dpa)

(dpa)