Revolverhelden, Asteroiden und eine Göttin mit Haken

Berlin – Wenn im Nachthimmel über Gotham City das Zeichen der Fledermaus erscheint, wissen Ganoven, dass es ihnen an den Kragen geht. Denn Batman sorgt für Recht und Ordnung – natürlich auch in «
Batman: The Telltale Series – Episode 1: Realm of Shadows» für Android und iOS (kostenlos).

Anders, als es der Spieler vom dunklen Ritter gewohnt ist, spielt Action hier eine untergeordnete Rolle. Wie fast alle anderen Spiele von Telltale ist auch dieses «Batman»-Game ein Adventure, ja fast schon ein interaktiver Film.

Der Spieler darf bei Gesprächen die Antworten vorgeben und damit die Richtung des Games bestimmen. Actionszenen werden mit kleinen Reaktionstests abgehandelt. Der Adventure-Plot: Gotham wird von der kriminellen Vereinigung Children of Arkham terrorisiert. Doch nicht nur das hält Bruce Wayne und sein Alter Ego Batman auf Trab. Er entdeckt auch, dass seine Eltern womöglich in dunkle Machenschaften verwickelt waren und geht den Anschuldigungen nach.

Fledermaus-Fans finden sich im Spiel sofort zurecht. Schon die ersten paar Minuten sind wie ein Schaulaufen bekannter Gesichter: Catwoman, Harvey Dent und der Mafia-Boss Falcone geben sich die Ehre. In den weiteren vier geplanten Episoden wird sicher noch mehr Prominenz folgen.
«Episode 2: Children of Arkham» steht in den Startlöchern.

Weniger Story, dafür sehr viel mehr Action bietet «Atomic Super Lander» von Crescent Moon Games. Darin wird die Erde von einem Asteroidenschwarm bedroht, und der Spieler soll die Bedrohung aufhalten. Nach kurzem militärischem Drill geht es auch schon raus ins All. Dort muss man erst einmal zum Asteroiden vordringen, wobei allerhand Himmelskörper und Raumschiffe im Weg stehen. Einmal angekommen verwandelt sich
«Atomic Super Lander» in einen Action-Plattformer.

Der Spieler muss unter Zeitdruck und Ausräumung diverser Hindernisse, Gegner und Schwerkraftprobleme zu dem Ort gelangen, an dem sich der Asteroid am besten in die Luft sprengen lässt. Auch wenn in der Hektik schnell etwas schief läuft: Das iOS-Spiel (3 Euro) motiviert immer wieder mit witzigen Zwischensequenzen zum Weitermachen.

Ebenfalls im Weltraum, aber ganz anders als erwartet, präsentiert sich

«Space Marshals 2» von Pixelbite. Hier wurde der Wilde Westen in die Zukunft verlegt, und Revolverhelden kämpfen gegen Banditen. In diesem Universum rückt der Spieler den kriminellen Elementen als Marshal Burton zu Leibe. Der taktische Shooter aus der Vogelperspektive führt ihn von Bord seines Raumschiffs auf einen Planeten voller Western-Städte, Saloons und Goldminen.

Grobes Geballer hilft hier aber nicht weiter, denn die Gegner sind zahlenmäßig überlegen. Anschleichen, überraschen oder den Gegner aus seiner Deckung locken sind erfolgversprechender. Das unterhaltsame Spiel für iOS und Android (jeweils 6 Euro) überzeugt neben seinem ordentlichen Umfang besonders mit toller Grafik.

«Enyo» ist in der griechischen Mythologie die Göttin des blutigen Nahkampfs – und Namensgeberin für ein Spiel von Tiny Touch Tales. Darin steigt die Göttin hinab in ein von antiken Monstern bevölkertes Labyrinth, um drei legendäre Artefakte zu bergen. Dabei gibt es zwei Haken: Zunächst kann sich die Göttin ihrem Namen zum Trotz nicht auf klassische Nahkämpfe einlassen. Aber dafür hat sie den zweiten Haken in der Hand – und kann damit ihre Gegner in Lavagruben ziehen.

Schubsen funktioniert übrigens auch. Dafür trägt die Göttin ein Schild in der anderen Hand. Beides funktioniert aber nur, wenn sie in einer geraden Linie zum Gegner stehen, die leider über ähnliche Fähigkeiten verfügen. Das macht «Enyo» zu einem sehr strategischen Spiel. Denn während man den eigenen Angriff plant, gilt es darauf zu achten, nicht selbst in die Linie des Feindes zu geraten und ein unfreiwilliges Lavabad zu nehmen. Das clevere Spiel mit In-App-Käufen ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Einfach zurücklehnen und ein paar Runden Spaß haben? Kein Problem, dafür gibt es Mario. Bei
«Mario Party: Star Rush» für den Nintendo 3DS geht es um Geschwindigkeit. Musste man bei den Vorgängern des virtuellen Brettspiels immer auf andere warten, dürfen hier alle gleichzeitig würfeln. Ob das funktioniert oder im Chaos endet, wird sich noch zeigen. Doch selbst wenn: Chaos war schon immer ein Garant für Spielspaß bei «Mario Party». Neben neuen Spielbrettern gibt es wieder zahlreiche Minispiele, die das Spiel (40 Euro) besonders im Multiplayer mit bis zu vier Spielern interessant machen.


(dpa/tmn)

(dpa)