Bayerns Basketballer vor harter Prüfung gegen Vechta

München – Der große Titelfavorit FC Bayern München hat keine Lust auf ein Basketball-Wunder. Doch mit RASTA Vechta wartet am Sonntag (18.00 Uhr) nicht nur das Sensationsteam der Bundesliga im ersten von fünf möglichen Playoff-Halbfinalspielen auf den Titelverteidiger.

Gegen den kampfstarken Aufsteiger aus Niedersachsen besteht große Stolpergefahr. «Wir müssen viel besser spielen», forderte daher Trainer Dejan Radonjic von seinem Star-Ensemble.

Denn der auf den ersten Blick souveräne 3:0-Erfolg zum Playoff-Auftakt gegen die ersatzgeschwächten Löwen Braunschweig war keinesfalls überzeugend. Im Gegenteil: Teilweise quälte sich der Meister durch die Spiele, stand stets vor einer Niederlage und siegte am Ende dank der individuellen Klasse. «So reicht das im Halbfinale nicht», monierte Manager Marko Pesic. «Wir werden bereit sein», kündigte zudem Vechtas Aufbauspieler Josh Young an: «Ich bin aufgeregt, diese Chance zu haben.»

Außenseiter Vechta hat bei seiner ersten Playoff-Teilnahme bereits gezeigt, wie man als Underdog und mit lediglich sieben gesunden Profis dem Favoriten ein Bein stellen kann. In der ersten Runde wurde der frühere Serienmeister Brose Bamberg (3:1) trotz des Fehlens von teilweise vier Leistungsträgern niedergerungen. «Hut ab vor Vechta», lobte Bayerns Nationalspieler Danilo Barthel den kommenden Gegner. «Das ist so ein bisschen die Cinderella-Story, aber auch nicht unverdient, dass sie im Halbfinale sind. Wie sie spielen, das ist wirklich viel harte Arbeit.»

Das Bayern-Gegenmittel gegen die Spielweise des vom Trainer des Jahres Pedro Calles gecoachten RASTA-Teams ist laut Barthel daher: «Bearbeiten, bearbeiten, bearbeiten.» Coach Radonjic will seine Mannschaft «40 Minuten fokussiert» sehen, sonst droht den Münchnern wie schon in der regulären Saison ein böses Erwachen. In Vechta kassierte der Top-Club beim 75:93 eine von drei Hauptrunden-Niederlagen.

«Das ist eine Warnung, aber gleichzeitig auch Motivation», sagte Barthel und erinnerte sich an die Jubel-Szenen nach der Schlusssirene. «Nicht noch mal» dürfe das passieren. Alex King forderte allerdings, nicht so sehr an Revanche zu denken. «Wir müssen unseren Kopf kühl halten», erklärte der 34 Jahre alte Routinier. Denn Vechtas Stars wie TJ Bray und Austin Hollins bestrafen jeden Fehler. Der US-Amerikaner Bray befindet sich nicht umsonst im Fokus der Münchner für die kommende Spielzeit.

Völlig ausgeglichen ist dagegen das zweite Halbfinalspiel zwischen den EWE Baskets Oldenburg und ALBA Berlin. Vor dem ersten Aufeinandertreffen am Sonntag (15.00 Uhr) in Oldenburg ist der Tabellenzweite aus Niedersachsen «leicht favorisiert», findet Oldenburgs Ex-Nationalspieler Philipp Schwethelm. Im vergangenen Jahr war für die Baskets der Hauptstadt-Club allerdings Endstation in den Playoffs.


(dpa)

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