DEG-Coach Kreutzer erhöht vor Derbys den Druck

Düsseldorf – Zu wenig Tore und zu wenig Punkte – doch trotz der sportlichen Krise und dem vorletzten Platz in der Deutschen Eishockey Liga herrscht beim achtmaligen Meister Düsseldorfer EG erstaunliche Ruhe. 

«Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren einen Kredit erspielt. Für uns ist es eine sehr große Hilfe, dass die Fans die Mannschaft wie gegen Berlin unterstützen und nicht pfeifen», sagte DEG-Trainer Christof Kreutzer der Deutschen Presse-Agentur. Aber er warnte auch: «Wir müssen liefern.»

Mit den Derbys bei den Krefeld Pinguinen am Freitag und den Kölner Haien am Sonntag wird die zweite Saisonhälfte eingeläutet, in der der Umschwung nach der missratenen Halbserie gelingen soll. Denn der stolze Traditionsclub befindet sich am Anfang einer Werbetour, an dessen Ende der Standort eine gesicherte Zukunft haben soll.

Seit Sommer hat die DEG eine neue Gesellschafter-Struktur mit den Hauptanteilseignern Peter und Stephan Hoberg sowie Peter Völkel, die sich für drei Jahre verpflichtet haben. In dieser Zeit soll der Club auf ein festes Fundament gestellt werden. 2012 kämpfte man bei der DEG nach dem Ausstieg des Hauptsponsors (Metro) noch ums Überleben. Ein russischer Geschäftsmann rettete den Verein seinerzeit. Dessen Anteile übernahm Hoberg.

Der neue Geschäftsführer Stefan Adam soll nun um weitere Geldgeber für den rheinischen Großclub werben. Dabei helfen sollen der sportliche Aufschwung, den Trainer und Manager Christof Kreutzer bei seinem Amtsantritt 2014 eingeleitet hat, und die Leidenschaft der Fans. Die Begeisterung nach zwei fünften Plätzen in der Hauptrunde und dem Erreichen des Playoff-Halbfinales 2015 ist noch da.

Trotz acht Pleiten in 13 Heimspielen liegt die DEG mit einem Schnitt von 7554 Besuchern in der Zuschauertabelle auf Rang vier. Doch nichts hält ewig. Das weiß auch Kreutzer. «Der Trainer kann die Mannschaft pushen, aber Bereitschaft und Wille müssen vom Spieler ausgehen. Wer dazu nicht bereit ist, ist nicht gefragt. Und wer nicht gefragt ist, ist fehl am Platz», betonte der 49-Jährige, dessen Team mit 59 Toren die schwächste Offensive der Liga stellt.

Viele Verletze erschwerten die Arbeit des Coaches. Den langfristigen Ausfall seines Bruders Daniel Kreutzer versuchte er mit den Nachverpflichtungen der erfahrenen Stürmer Adam Courchaine und Brandon Yip aufzufangen. Doch sie konnten ihr Potenzial noch nicht abrufen. Stürmer Marcel Brandt («Arbeiten nicht hart genug») äußerte Zweifel an der Einstellung.

Mit Neuverpflichtungen will Kreutzer den Etat, der sich auf etwa 6,5 Millionen Euro beläuft, nicht belasten. Er setzt zunächst auf den Reiz der Derbys. Gegen den potenten Titel-Mitfavoriten Köln lieferte die DEG beim 4:2 die beste Leistung ab. Kreutzer: «Derbys haben ihren eigenen Charakter und mit der Platzierung nichts zu tun.»


(dpa)

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