«Extrem bitter»: Abstiegsangst bei Mainz 05 wächst

Mainz – Dem FSV Mainz 05 ist der zweite Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht gelungen. Damit ist die Situation bedrohlich geworden.

«Es ist für uns brutal enttäuschend, weil wir viel mehr wollten», sagte 05-Cheftrainer Achim Beierlorzer nach dem unglücklichen 0:1 (0:1) am Sonntag gegen den FC Augsburg. Statt nach dem 2:0 bei Eintracht Frankfurt erneut zu Punkten zu kommen, beträgt der Abstand zur Abstiegszone nur noch drei Punkte zu Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen.

«Wir blicken nun auf Mittwoch», meinte Beierlorzer, auf die Auswärtspartie bei Borussia Dortmund. Das ist sicherlich keine verheißungsvolle Aussicht, beim Tabellenzweiten antreten zu müssen. Dennoch klammert sich der Coach an die Hoffnung, ein gutes Spiel gemacht und viele Torchancen gehabt zu haben, aber nur nicht gewonnen oder zumindest einen Punkt geholt zu haben.

Einen Vorwurf macht er seiner Mannschaft deshalb nicht. «Nein. Das Einzige, was fehlte: Man muss sich belohnen für so ein Spiel», befand Beierlorzer. «Wir müssen aus der Vielzahl der Torchancen, wir sprechen von 17 Torschüssen, etwas machen.» Den Augsburgern reichte eine kapitale Unachtsamkeit der Gastgeber. Nach nur 43 Sekunden schoss Florian Niederlechner das Siegtor. Die Rheinhessen konnten dagegen die besten Möglichkeiten, wie die durch Jean-Philippe Mateta (39./45.+5.), nicht zum Ausgleich nutzen. Die offensive Brechstange blieb gegen die Mauertaktik der Gäste erfolglos.

«Bitter, dass wir diese Situation am Anfang verpennt haben. Wir haben danach ein gutes Spiel gemacht, alles reingehauen und viele Torchancen erspielt, uns aber nicht belohnt», meinte der Mainzer Torwart Florian Müller. «Deswegen ist es extrem bitter.»

Für 04-Profi Karim Onissiwo war die «eine Unaufmerksamkeit» nicht der ausschlagende Grund für die Pleite, sondern die schlechte Chancenverwertung. «Wir haben in der zweiten Halbzeit noch versucht, so viele Chancen wie möglich zu kreieren, aber wir haben den Ball einfach nicht drüber gebracht», sagte er. «Und wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen.»

Nach der Begegnung in Dortmund kommt der direkte Konkurrent im Abstiegskampf, Werder Bremen, zum wohl entscheidenden Schlüsselspiel nach Mainz. Denn danach geht es zu Bayer Leverkusen, dem nächsten Champions-League-Anwärter. «Wir müssen das in den nächsten Spielen besser machen», sagte Abwehrrecke Jeremiah St. Juste mit einem Anflug von Verzweiflung.

Die einzig gute Nachricht für Mainz 05 kam nach dem Spiel aus dem Krankenhaus. Der bei einem Kopfballduell in der 17. Minute mit dem Kopf auf den Rasen geprallte Taiwo Awoniyi verletzte sich bei dieser Aktion nicht so schlimm wie befürchtet. «Er ist bei Bewusstsein und hat eine schwere Gehirnerschütterung. Vorerst muss er zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben», berichtete Beierlorzer.


(dpa)

(dpa)