Ronaldinho über Pass-Affäre und Knast: «Ein harter Schlag»

Asunción – Der ehemalige brasilianische Fußball-Star Ronaldinho hat sich erstmals über die Einreise mit gefälschten Pässen nach Paraguay und seine Haft in der Hauptstadt Asunción geäußert.

«Das war ein harter Schlag. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Situation durchmachen würde», sagte der zweimalige Weltfußballer und Weltmeister von 2002 in einem Interview der paraguayischen Tageszeitung «ABC Color» über den Abend des 6. März, als man ihm sagte, dass er – statt wie geplant am kommenden Tag abzureisen – ins Gefängnis gehen würde.

Ronaldinho hatte mehr als 30 Tage eingesessen wegen der falschen Dokumente, die ihm und seinem Bruder Roberto Assis nach eigenen Angaben von Geschäftspartnern geschenkt worden waren. «Wir waren total überrascht, als wir erfuhren, dass die Dokumente nicht legal waren», sagte er. «Seitdem ist es unsere Absicht gewesen, mit der Justiz zusammenzuarbeiten, um die Fakten aufzuklären. Von diesem Moment bis heute haben wir alles erklärt, was die Justiz forderte.»

Er sei nach Paraguay gekommen, um ein Online-Casino zu eröffnen und Werbung für seine Biografie zu machen. Der Glaube habe ihm geholfen, die schwierige Situation des Freiheitsentzugs zu überstehen. «Ich bete immer, dass die Dinge gut ausgehen und dass dies hoffentlich bald vorbei sein wird.» Das Erste, was er dann machen werde, sei, seiner Mutter einen großen Kuss zu geben. Anfang April war Ronaldinho in den Hausarrest entlassen worden und wartet seitdem in einem Hotel in Asunción das weitere Verfahren ab. Besuche dürfen er und sein Bruder, die die einzigen Gäste sind, nicht empfangen.

In den ersten Tagen in Haft hatte er Besuch von paraguayischen Fußballstars wie Carlos Gamarra und Geschenke von anderen Spielern bekommen. Fans kamen ins Gefängnis, um ihn zu sehen; Mitinsassen rissen sich um ihn als Mitspieler beim Fußballturnier. Videos von Ronaldinho beim Fußball- oder Futsal drangen nach draußen. Er sagte: «Fußball zu spielen, Autogramme, Fotos, das ist Teil meines Lebens. Ich hätte keinen Grund, das nicht zu machen, noch weniger mit Leuten, die einen ähnlich schweren Moment wie ich erlebten.»


(dpa)

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