Spielervermittler-Chef: «Keine Maulkörbe verteilen»

Berlin – Spielervermittler-Chef Gregor Reiter hat betont, dass die Fußballvereine keinen Spieler beim Neustart in der Corona-Krise zum Auflaufen zwingen können.

In einem Interview sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußballspieler-Vermittler Vereinigung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die einzige rechtliche Handhabe nach einer Abmahnung eine fristlose Kündigung wäre. «Es gibt in der Krise leider kein Patentrezept», sagte Reiter.

Den Spieler als Arbeitnehmer treffe eine Pflicht zur Arbeit. Der Grat zwischen den Bedürfnissen der Vereine, dass alle spielen, «und dem Wunsch des Einzelnen, nicht spielen zu müssen, ist schmal», meinte Reiter.

Er kritisierte auch, dass Profi Birger Verstraete nach seiner Kritik an einer Fortsetzung des Spielbetriebs und einem anschließenden Gespräch mit seinem Arbeitgeber 1. FC Köln seine Meinung in einer Mitteilung revidiert hatte. «Es war falsch, ihn medial einzufangen», sagte Reiter. «Wenn jemand Ängste äußert, ist das ernst zu nehmen. Man sollte keine Maulkörbe verteilen. Es darf auch nicht fehlinterpretiert werden, nach dem Motto: Oh Gott, die Spieler wollen alle nicht.» Die Bundesliga wird vom 16. Mai an die Saison fortsetzen.


(dpa)

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