Volleyballer starten mit Pflichtsieg in Olympia-Quali

Berlin – Die deutschen Volleyballer haben sich Schwung für ihre Tokio-Mission geholt und sind mit einem Pflichtsieg in die Olympia-Qualifikation gestartet.

Trotz nervöser Phasen bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani den vermeintlich leichtesten Gruppengegner Tschechien im Schnelldurchgang mit 3:0 (25:19, 25:22, 25:20).

Vor 4129 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle war Star-Diagonalangreifer Georg Grozer mit 21 Punkten erfolgreichster deutscher Offensivmann und verschaffte seiner Mannschaft eine optimale Ausgangslage für den Einzug ins Halbfinale. Nur der Gewinner des Achterturniers ist für Olympia qualifiziert. Der EM-Zweite von 2017 trifft in Gruppe A nun am Montag (20.10 Uhr) auf Belgien. Zum Vorrundenschluss wartet am Dienstag (20.10 Uhr) der EM-Zweite Slowenien.

«Das war kein Spaziergang. Wir haben gut angefangen, dann haben sich ein paar Fehler eingeschlichen. Aber am Ende war es ein Auftakt, wie wir ihn uns gewünscht hatten», sagte Kapitän Lukas Kampa im TV-Sender Sport 1. «Wichtig war, dass wir auch Rückstände wettgemacht haben».

Prominenten Zuspruch hatten die Deutschen vor Spielbeginn bekommen. «Ich traue ihnen viel zu, mit dem Heimvorteil im Rücken geht alles», meinte Beach-Vizeweltmeister Clemens Wickler unter dem Jubel der Berliner Fans. «Das wäre geil, wenn sie es zu Olympia schaffen.»

Trotz einer frühen 8:4-Führung verloren Gianis Männer aber etwas ihren Rhythmus. Mit den Aufschlägen des Friedrichshafeners Jakub Janouch kamen sie nicht klar und gaben sechs Zähler in Serie ab. Sein Tief überwand der EM-Zweite von 2017 aber schnell wieder und übernahm mit einer stabilen Annahme und Druck im Angriff das Kommando. Mit dem zweiten Satzball sicherte sich Deutschland Abschnitt eins.

«Rufen wir unser Niveau ab, sind wir stärker. Aber eigentlich ist jeden Tag ein Sieg Pflicht», hatte Kampa vor dem ersten von bestenfalls fünf Spielen in sechs Tagen gesagt. Ein Durchschnaufen ist bei diesem dichten Terminplan ohnehin nicht drin.

Deutschland tat sich auch im zweiten Satz lange schwer. Die Nervosität des Auftaktspiels war Gianis Mannschaft anzumerken, mit 17:22 geriet sie in Rückstand. Ein ums andere Mal blieben Diagonalangreifer Grozer und seine Teamkollegen im gegnerischen Block hängen. Nun übernahm der 35-Jährige aber das Kommando. Mit sieben Hammer-Aufschlägen ließ Grozer den Tschechen keine Chance und bescherte seinem Team die 2:0-Satzführung. «Wir haben nicht schlecht gespielt, aber wir waren ein bisschen nervös vor diesem großartigen Publikum», räumte Grozer ein.

Die Deutschen mussten sich auch erst im dritten Durchgang einfinden. Mit 10:7 konnten sie sich erstmals gegen die Tschechen ein wenig absetzen, beim 22:17 herrschte schon ausgelassene Stimmung auf den Rängen. Insgesamt ließen Grozer & Co. nie echte Zweifel am Auftaktsieg aufkommen.


(dpa)

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