Europa: Glühende Hitze erfasst den Kontinent

Über 30 Grad in London

Extreme Wärme ist bereits in fast ganz Europa zu spüren, und in den kommenden Tagen werden noch heißere Temperaturen  erwartet. Während das Tennisturnier in Wimbledon sich auf den heißesten Start aller Zeiten vorbereitet – mit erwarteten Temperaturen um die 35 Grad Celsius –, müssen südliche Länder wie Spanien, Italien und Griechenland in diesem Hitzesommer mit noch deutlich höheren Temperaturen rechnen.

Insgesamt werden Hitzewellen im gesamten Mittelmeerraum erwartet, von der Iberischen Halbinsel bis zu den Balkanstaaten.

Über 40 Grad in Andalusien

In Andalusien im Süden Spaniens sollen die Temperaturen auf bis zu 43 Grad steigen – eine Hitze, die laut Prognose bis Ende nächster Woche andauern wird. Der staatliche Wetterdienst AEMET hat auch für die nordöstliche Region Zaragoza hohe Temperaturen vorhergesagt.

Spanien rechnet damit, dass das medizinische Notfallpersonal mit einen Anstieg von Hitzschlag-Fällen bei Kindern, älteren Menschen und chronisch Kranken konfrontiert wird.

Auch im benachbarten Portugal werden Temperaturen über 40 Grad erwartet. Für die nördlichen Binnenregionen sowie die Algarve-Küste wurden Feuerwarnungen ausgegeben.

Waldbrände wüten in Griechenland

In Griechenland, das ebenfalls seine erste Hitzewelle der Saison mit Temperaturen über 40 Grad erlebt, hat ein Waldbrand südlich der Hauptstadt Athen erste Evakuierungen ausgelöst. Dort kämpfen Schiffe der Küstenwacht sowie Löschhubschrauber gegen die Flammen. Patrouillenboote wurden für eine mögliche Evakuierung über das Meer in die Region entsandt. Auch hier haben hohe Temperaturen und starke Winde die Lage bereits verschärft.

Athen und das Umland stehen weiterhin wegen der aktuellen Bedingungen unter hoher Waldbrandgefahr. Die Wetteragentur Meteo France erklärte diese Woche, dass das Land bereits seine 50. nationale Hitzewelle seit 1947 erlebt, mehrere Regionen stehen unter Hitzewarnung.

Die Wetterbehörde betonte, dass höhere Oberflächentemperaturen im Mittelmeer zu einem „verschärfenden Faktor“ geworden seien, was bedeutet, dass die Tagestemperaturen auf über 39 Grad steigen können und auch nachts kaum mit Abkühlung gerechnet werden kann.

Gesundheitswarnungen auf dem Balkan

Auch auf der anderen Seite der Adria haben die Behörden in Kroatien, Bosnien und Serbien Gesundheitswarnungen herausgegeben, da die Temperaturen steigen und in Albanien Waldbrände wüten.

Bei Hitzewellen möglichst drinnen bleiben

In der gesamten EU wird den Menschen geraten, während der heißesten Tageszeit – in der Regel von etwa 10 bis 18 Uhr – möglichst im Haus zu bleiben. Meteorologen warnen, dass in vielen Regionen auch in den Nächten der nächsten Woche kaum Abkühlung zu erwarten ist.

Frühe Sommer-Hitzewellen gab es zwar schon früher, doch Meteorologen betonen, dass sie infolge des menschengemachten Klimawandels deutlich häufiger auftreten. So dokumentierten Wissenschaftler des spanischen Wetterdienstes AEMET zwischen 1975 und 2000 nur zwei Hitzewellen im Juni, zwischen 2000 und 2024 wurden hingegen bereits neun verzeichnet.

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