Preetz steht zu «Big City Club»-Vision – Lob für DFL-Boss

Berlin – Geschäftsführer Michael Preetz (52) stört sich auch inmitten einer turbulenten Saison nicht an der Ausrichtung von Hertha BSC als «Big City Club» in der Fußball-Bundesliga.

«Ich habe da kein Problem damit», sagte Preetz in der Sendung «Wontorra – allein zu Hause» beim TV-Sender Sky Sport News HD. Berlin sei «eine europäische Metropole», und: «Der Traum von Europa lebt in der Hauptstadt, das ist keine Frage», betonte Preetz, stellte aber auch klar: «Ich halte es damit, dass man zunächst seine Arbeit verrichtet, dann wollen wir weiter nach vorne kommen.» Im Moment mache es keinen Sinn, über internationale Plätze zu sprechen.

Investor Lars Windhorst hatte den Begriff vom «Big City Club» geprägt. Hertha träumt mit Hilfe des Geldgebers davon, mittelfristig wieder international spielen zu können. «Wir sind in einer deutlich komfortableren Situation, als wir das vor dem Engagement von Lars Windhorst waren», sagte Preetz zum finanziellen Status des Hauptstadtclubs. Über seine Beteiligungsgesellschaft Tennor hatte Windhorst 2019 für 224 Millionen Euro insgesamt 49,9 Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben.

Weiteres Geld könnte folgen. «Wir sind im Austausch, darüber nachzudenken, ob es der richtige Weg sein kann, auch in dieser Phase weitere Mittel zur Verfügung zu stellen», sagte Preetz im «Doppelpass» bei Sport1.

Zunächst gehe es für die Berliner als Tabellen-13. darum, diese Saison so zu beenden, dass das Team des neuen Trainers Bruno Labbadia nichts mit dem Abstieg zu tun hat. Doch der Blick gehe auch schon in die Zukunft. «Der Weg wird Zeit brauchen. Wir möchten uns in der Bundesliga nach oben orientieren», sagte Preetz.

Zudem lobte Preetz den Kurs der Deutschen Fußball Liga in der Coronavirus-Krise und hofft auf baldige Ausweitung des Trainingsbetriebs. «Ich finde, dass Christian Seifert einen herausragenden Job an der Spitze der DFL macht, gerade in diesen schwierigen Zeiten», sagte Preetz. Angesprochen auf ein Schreiben der DFL an die Vereine, sich mit Meinungsäußerungen zurückzuhalten, betonte der Manager der Berliner: «Es ist nicht sehr hilfreich, wenn jeder jetzt Ideen und Wasserstandsmeldungen gibt.» Über das Schreiben hatten mehrere Medien berichtet.

Über allem stehe auch im Fußball-Betrieb weiterhin, dass man sich an die in Deutschland geltenden Maßnahmen halte, sagte Preetz. «Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen sukzessive den Rahmen verbreitert bekommen, was möglich ist und natürlich dass wir idealerweise in den nächsten Wochen auch wieder in den Spielbetrieb zurückkehren können.»

Derzeit ist die Bundesliga vorerst bis zum 30. April unterbrochen. Nach einem Beschluss von Bund und Ländern, Großveranstaltungen bis mindestens Ende August grundsätzlich zu untersagen, müsste die Liga auf Spiele ohne Zuschauer setzen, um die Saison wie angestrebt bis Ende Juli zu beenden. Wenn es nicht anders gehe, «dann bin ich absolut dafür», sagte Preetz über Geisterspiele, «weil ich der Überzeugung bin, dass es eminent wichtig ist, die Saison zu Ende zu bringen.»


(dpa)

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