Tränen und Trauer: DHB-Frauen nach WM-Aus geschockt

Magdeburg – Nach dem vorzeitigen WM-Aus flossen bei den deutschen Handball-Frauen reichlich Tränen. Der Schock über das Ausscheiden im Achtelfinale saß tief.

«Es wird dauern, das zu verarbeiten. Es ist eine riesige Chance gewesen für uns», sagte Kapitänin Anna Loerper nach dem 17:21 gegen den EM-Vierten Dänemark. Auch Bundestrainer Michael Biegler hatte mächtig an der Niederlage zu kauen. «Es war kein Gegner, den wir nicht hätten schlagen können. Das macht die Sache noch ärgerlicher», sagte der 56-Jährige und flüchtete sich in Sarkasmus: «Ich habe die Spielerinnen wahrscheinlich nicht gut genug vorbereitet, dass sie das Tor treffen, und nicht die Ruhe reingebracht, dass sie sich nicht so viele Bälle auf die Füße schmeißen.»

Wie schon gegen die Niederlande offenbarte die DHB-Auswahl im Angriff eklatante Schwächen, die durch eine gute Abwehrleistung nicht zu kompensieren waren. So wurde das große Ziel Hamburg, wo es ab Freitag um die Medaillen geht, verpasst.

Biegler hofft trotz des «Nackenschlages», wie er das Ausscheiden bezeichnete, auf eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges. «Es ist eine riesige Bereitschaft bei den Spielerinnen da, sich weiter zu entwickeln und gut trainiert zu werden. Es ist also eine Basis vorhanden, dass es wieder bessere Zeiten geben kann. Es ist ein lohnenswertes Projekt, das nicht hinten runterrutschen sollte», appellierte Biegler.

Er übernimmt am 1. Januar den Männer-Bundesligisten SC DHfK Leipzig. Nachfolger Henk Groener wird die Arbeit fortsetzen. «Ich kann nur hoffen, dass alle Beteiligten versuchen werden, das weiter zu entwickeln. Viele Dinge konnten wir nur anschieben», sagte Biegler zum Abschied.

Personell steht allerdings nicht nur wegen des Trainerwechsels eine Zäsur an. «Ich gehe davon aus, dass viele Spielerinnen ihre internationale Laufbahn beenden werden», sagte Loerper und fügte frustriert hinzu: «Das ist natürlich ganz, ganz traurig, seine Auswahlkarriere so zu beenden.»


(dpa)

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