Trump: Proteste möglich, aber nicht während Hymne

Atlanta – US-Präsident Donald Trump hat generell Verständnis für die Proteste von NFL-Profis geäußert, verurteilt aber weiterhin das Hinknien oder Sitzenbleiben während der amerikanischen Hymne.

«Ich denke, wenn du protestieren willst, ist das großartig», sagte Trump in einem Interview des Fernsehsenders CBS, das vor dem Super Bowl am Montag (0.30 Uhr/ProSieben/DAZN) ausgestrahlt wurde. «Ich denke, dass Menschen zu jeder Zeit unsere Flagge und zu jeder Zeit unsere Nationalhymne und unser Land respektieren müssen. Ich denke, dass es viele Orte und Zeitpunkte gibt, an denen du protestieren kannst. Da kannst du viel machen. Aber das geht nicht.»

Trump hatte in der Vergangenheit unter anderem Colin Kaepernick, Initiator der Proteste, und die Football-Profiliga NFL scharf kritisiert. Kaepernick und andere Profis demonstrierten durch Knien während der Hymne gegen Unterdrückung von Schwarzen und Polizeigewalt. Vor dieser Saison hatte die NFL beschlossen, dass alle Akteure am Spielfeldrand während der Nationalhymne auch stehen müssen. Die drohende Bestrafung bei Missachtung ist derzeit aber außer Kraft gesetzt. Beim Super Bowl treffen in Atlanta die New England Patriots und Los Angeles Rams aufeinander.

Trump erklärte, dass sich seine Beziehung zu NFL-Commissioner Roger Goodell verbessert habe. Das neue Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada sei «ein großer Gefallen» für die Football- Profiliga gewesen. Goodell habe ihn angerufen und ihm gedankt. «Und ich schätze das. Aber sie haben nicht mehr gekniet, und sie haben die Flagge respektiert, und die Einschaltquoten waren seitdem großartig», sagte Trump. Nach zwei Jahren mit sinkendem Interesse der TV-Zuschauer sind die NFL-Quoten in dieser Saison wieder gestiegen. Experten machen dafür aber unter anderem eine größere sportliche Qualität verantwortlich.


(dpa)

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