Das System Polkadot zur Verbindung verschiedener Blockchains

Polkadot ist ein Blockchainprojekt, das als Ziel den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Blockchains verfolgt. Das System kann als Netzwerkprotokoll für ein neues Internet angesehen werden. Ohne die Vermittlung von großen Unternehmen ist Polkadot für dezentrale Funktionalität konzipiert. Es ermöglicht verteilte Anwendungen und sogar ganze Institutionen.

Probleme mit einzelnen Blockchains

Die Sicherheit ist erst dann gewährleistet, wenn hinreichend viele Knoten im Netzwerk in Betrieb sind und neue Blocks bestätigen können.
Die Zahl der Transaktionen pro Zeiteinheit ist begrenzt und es ist unklar, wie man über diese Zahl hinausgelangen kann. Eine solche traditionelle Blockchain ist also nicht skalierbar.

Eigenschaften von Polkadot

Dieses System bietet eine Plattform, auf der verschiedene Blockchains Token, Werte und Nachrichten untereinander austauschen können. Die Struktur der beteiligten Blockchains ist dabei frei wählbar, es muss keine standardisierte Form beachtet werden. Das System ist deshalb skalierbar, weil Operationen auf viele Blockchains verteilt werden können. Für diese Anzahl gilt keine grundsätzliche Beschränkung.

Kontrolliert und überwacht wird das System von den Inhabern der Kryptowährung DOT, die gleichsam den Betriebsstoff für Polkadot darstellt. Durch sinnvoll gesetzte Anreize werden die Inhaber von DOT dazu motiviert, sich konstruktiv zu verhalten. Die Sicherheitsmaßnahmen gelten für alle beteiligten Blockchains, auch die gerade neu hinzugekommenen. Eine neue Blockchain kann also ohne Verzögerung sicher betrieben werden. Die Flexibilität des Systems zeigt sich auch darin, dass in wenigen Minuten mit dem Framework Substrate eine neue Blockchain erzeugt werden kann.

Welche Anforderungen müssen die beteiligten Blockchains erfüllen?

Dabei handelt es sich um zwei Bedingungen.

  • Auf einer beteiligten Blockchain muss auch ein leistungsschwacher Client schnelle Bestätigungen eines neuen Blocks ausführen können.
  • Es muss möglich sein, dass eine Anzahl von etwa 1.000 Knoten gemeinsam eine Transaktion bestätigen kann. Praktisch lässt sich eine solche Bestätigung beispielsweise mit einer Multisignatur durchführen.

Bitcoin und Bitcoin-ähnliche Systeme gehören nicht zu den Blockchains, die diese Bedingungen erfüllen. Es ist aber möglich, solche Systeme indirekt in das System einzubinden. Ethereum hingegen erfüllt die Bedingungen und kann deshalb ohne Probleme mit Polkadot verwendet werden.

Ein Beispiel für die Funktionalität von Polkadot

Private und öffentliche Blockchains können ganz einfach Nachrichten austauschen und mit smart contracts zusammen eine Funktionalität anbieten. Eine private Schule mit eigener Blockchain kann also Noten an eine öffentliche Blockchain für die Verifizierung eines Abschlusses mittels eines smart contracts übertragen.

Auf welcher Entwicklungsstufe befindet sich Polkadot?

Der erste Block wurde im Mai 2020 erzeugt, in voller Form ist die Blockchain des Systems seit August 2020 in Betrieb.
Das ganze System ist aber noch keineswegs fertiggestellt. Die wesentliche weitere Entwicklungsarbeit wurde von der Schweizer Stiftung Web3 an die Firma Parity Technologies vergeben. Dort ist auch Gavin Wood tätig, der seinerzeit zu den Gründern des Ethereum-Systems gehört hat.
Die Stiftung Web3 beschäftigt sich allgemein mit der Förderung von Technologien für ein zukünftiges Internet. Die Mittel stammen aus dem Verkauf von Einheiten der Kryptowährung DOT, von denen ein Teil wieder in die Entwicklung von Polkadot investiert wird.

Wie sieht es mit den wirtschaftlichen Aussichten von DOT aus?

Die Kryptowährung DOT ist noch sehr neu und mit einer noch günstigen Bewertung fragt man sich natürlich, soll man Polkadot kaufen oder nicht?
Das ganze System ist technisch vielversprechend, es ist aber keineswegs garantiert, dass es sich durchsetzen wird. Es sollte beachtet werden, dass die beteiligten Blockchains eben die angeführten zwei Bedingungen erfüllen müssen. Auch gibt es zahlreiche andere Ansätze zur Verbindung verschiedener Blockchains.

Wird das neue System allerdings angenommen, kann man von einer sehr attraktiven zukünftigen Wertentwicklung des DOT ausgehen. Heute kann in diese Kryptowährung auf zwei verschiedene Arten investiert werden. Auf der Kryptobörse Libertex sind CFDs auf DOT erhältlich. Damit kann man auf Kursveränderungen in beide Richtungen spekulieren, die CFDs stellen aber kein Eigentum an der Währung dar. Dieses lässt sich an den Börsen Binance und Kraken erwerben, die zu den heute noch recht wenigen Börsen gehören, die DOT bereits im Programm haben.

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